25.11.2008

Klang-Revolution mit digitalen Mikrofonen

Digitalmikrofon für den Deutschen Zukunftspreis nominiert



Wedemark (dpa) - Sie liefern die Technik für Popstars auf Welttournee und TV-Übertragungen von Wahlen oder Sportereignissen wie der Fußball-Weltmeisterschaft: Der perfekte Klang ist das Ziel der Tüftler des Familienunternehmens Sennheiser. Die Entwickler hoffen, dass jetzt wieder eine Erfindung aus der niedersächsischen Wedemark international Erfolg haben wird. Vor 40 Jahren gelang das mit dem Kopfhörer. Für ihre neue Generation von drahtlosen Digitalmikrofonen ist das Team um Jörg Sennheiser für den Deutschen Zukunftspreis 2008 nominiert.

Wie sein Vater und Firmengründer Fritz Sennheiser ist der Elektroingenieur ein Visionär, der an seine Ideen glaubt und diese beharrlich verfolgt. 15 Jahre Entwicklungszeit in Kooperation mit Forschungsinstituten sowie mehr als 20 Millionen Euro Investitionen stecken in der neuen Funktechnik. Durch sie soll das Klangerlebnis zum Beispiel bei Konzerten in Fußballstadien sowie von monumentalen Opern- oder Musicalaufführungen revolutioniert werden. Live- Konzertmitschnitte seien jetzt in einer «besseren Qualität als CD- Standard» möglich, betont Jörg Sennheiser.

«Die besondere Schwierigkeit lag darin, eine Riesendatenmenge durch einen schmalen Kanal zu schleusen», berichtet Gerrit Buhe, der das zehnköpfige Projektteam bei dem Audiohersteller mit weltweit fast 2000 Mitarbeitern leitet. Bisher waren bei großen Musikveranstaltungen analoge Funkmikrofone Standard, Tonmeister lehnten die wenigen digitalen Geräte auf dem Markt wegen Störgeräuschen, Datenreduktion und Verzerrungen ab - und für manche Einsatzzwecke Funkmikrofone überhaupt. «Diese Schwächen konnten wir durch eine Vielzahl technischer Tricks ausschalten», erläutert Buhe.

Für Jörg Sennheiser hat die neue Entwicklung ähnliches Potenzial wie die bekannteste Erfindung aus seinem Haus, der offene Kopfhörer von 1968. «Der Markt für die professionellen drahtlosen Mikrofonanlagen ist im Wert ähnlich wie der Markt der Kopfhörer», erklärt der Chef des Unternehmens, das für seine technischen Lösungen schon Film-, TV- und Musikpreise wie den «Emmy» und den «Grammy» einheimste. Das digitale Mikrofonsystem ist patentrechtlich geschützt und in der Erprobungsphase bei Testkunden. Es soll nach Firmenangaben voraussichtlich im kommenden Jahr in Serie gehen.

Über zukünftige Einsatzmöglichkeiten der neuen Technik, etwa in der Unterhaltungselektronik, will Jörg Sennheiser nicht spekulieren. Er geht lieber einen Schritt nach dem anderen. «Wir leben davon, dass wir in der Technik bestehende Grenzen weiterschieben», betont er. Was aus einer Innovation werde, entscheide letztendlich der Kunde.

Sennheisers Forscherdrang ist mit den digitalen Mikrofonen aber längst nicht gestillt. «Ich habe einen ganz alten Traum für einen intelligenten Kopfhörer, der prüft, was ich für Ohren habe und sich auf mein individuelles Hörvermögen einstellt», erzählt der 64- Jährige. «Diese Wunschidee, die früher ganz verrückt war, kommt immer näher zur Realisierung.»

Christina Sticht


GWF

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