09.09.2004

Kompetenzzentrum für Glaskeramik

Die Firma Schott will den Standort Mainz zum Welt-Kompetenzzentrum für Glaskeramik ausbauen.


Kompetenzzentrum für Glaskeramik

Die Firma Schott will den Standort Mainz zum Welt-Kompetenzzentrum für Glaskeramik ausbauen.

Mainz (dpa) - Der Spezialglashersteller Schott will seinen Unternehmenssitz Mainz trotz angekündigter Entlassung von bis zu 300 Beschäftigten in der Bildschirmproduktion erhalten und aufwerten. Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt solle zum weltweiten Kompetenzzentrum für Glaskeramik ausgebaut und die industrielle Basis als bedeutendster Produktionsstandort des Konzerns erhalten werden, kündigte Schott-Vorstandschef Udo Ungeheuer am Mittwoch in Mainz an.

Laut Ungeheuer will Schott im nächsten Jahr gut 50 Millionen Euro in Mainz investieren. Die Zahl der Schott-Beschäftigten am Standort soll jedoch von derzeit insgesamt rund 3700 auf 3200 bis Ende des nächsten Geschäftsjahres zurückgehen.

Hauptwerk und Zentrale von SCHOTT in Mainz: von  hier aus werden die weltweiten Aktivitäten des Konzerns gesteuert und koordiniert. (Quelle: SCHOTT/Rath)

Ungeheuer verwies darauf, dass die Ceran-Glaskeramik-Kochflächen von Schott schon 60 Millionen mal verkauft worden seien und hier der Nachfrageboom größer sei als je zuvor. Der Fernsehglasmarkt habe dagegen seit 2003 «massive Verluste im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich» hinnehmen müssen, was nun zum Arbeitsplatzabbau führe.

Für die betriebsbedingte Kündigung von bis zu 300 der noch 420 Beschäftigten im Fernsehglas- und Bildschirmmarkt zum 30. November machte Ungeheuer Technologiewandel und den dramatischen Preisverfall verantwortlich. So gehe die Produktion herkömmlicher Röhren-Fernseher, für die Schott das Glas herstelle, in Europa jährlich um acht Prozent zurück. Umgekehrt werde der Anteil moderner Flachbildschirme von weltweit 6,5 Prozent auf 40 Prozent im Jahr 2010 steigen. Dies führe zur Schließung des traditionellen Schott-Fernsehglassektors, um den Unternehmen und Belegschaft lange gekämpft hätten.

Auch der Betriebsratsvorsitzende Franz-Josef Eckert äußerte ein gewisses Verständnis für die Unternehmensentscheidung, verlangte aber eine sozial verträgliche Lösung für die betroffene Belegschaft.

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