15.10.2007

Kür neuer Eliteunis

Die Verleihung von zwei Nobelpreisen an deutsche Forscher kurz vor der Kür neuer Elite-Universitäten hat die Spannung auf das Finale erhöht.

Köln/Hamburg (dpa) - Die Verleihung von zwei Nobelpreisen an deutsche Forscher kurz vor der Kür neuer Elite-Universitäten hat die Spannung auf das Finale erhöht. «Mehrere Universitäten sind auf die Idee gekommen, in ihren Zukunftskonzepten Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen vorzusehen», sagte der Generalsekretär des Wissenschaftsrats in Köln, Wedig von Heyden, der Deutschen Presse-Agentur dpa kurz vor der Endauswahl in dem Hochschulwettbewerb am 19. Oktober in Bonn. Dabei konkurrieren acht Universitäten um den hochdotierten Elite-Status.

Die diesjährigen Nobelpreise für Peter Grünberg (Physik) und Gerhard Ertl (Chemie), die beide an außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Jülich und Berlin tätig sind, lenken nach Einschätzung von Heydens den Blick verstärkt auf die Bedeutung von Kooperationen im Wissenschaftssystem. Er wies darauf hin, dass in der ersten Runde der Exzellenzinitiative im Herbst 2006 ein entsprechendes Konzept der Universität Karlsruhe, die mit dem Forschungszentrum Karlsruhe verschmelzen will, neben den beiden Münchner Universitäten ausgewählt worden sei. Die außeruniversitäre Kooperation ist ein Bewertungskriterium in dem Wettbewerb zur Förderung der Spitzenforschung an den Universitäten.

«Es gibt keine Vorgabe, wie viele Universitäten dieses Mal ausgewählt werden», sagte von Heyden. Entscheidend sei allein die Qualität der vorgelegten Konzepte und die bisherigen Forschungsleistungen. «Es ist zu hoffen, dass in einigen Jahren mithilfe der Exzellenzinitiative und ihrer Auswirkungen unsere Nobelpreisträger wieder häufiger an Universitäten forschen», sagte er. In der zweiten Endauswahl treten die RWTH Aachen, die Uni Bochum, die FU Berlin und die Humboldt-Universität Berlin sowie die Universitäten Freiburg, Göttingen, Heidelberg und Konstanz an.

Die mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro ausgestattete Exzellenzinitiative von Bund und Ländern hat nach Einschätzung von Heydens viel positive Bewegung in das Hochschulsystem gebracht. «Die bereits bestehenden Leistungsunterschiede zwischen Universitäten werden jetzt sichtbar», sagte er. Innerhalb der Universitäten sei ein starkes Umdenken zu beobachten. «Viele Wissenschaftler identifizieren sich jetzt stärker mit ihrer Universität als Ganze und nicht nur mit ihrem Fach.»

Neben den acht Konkurrenten um den Elite-Status bewerben sich weitere Universitäten mit Konzepten für 44 Graduiertenschulen zur Nachwuchsförderung und 40 Spitzenforschungszentren. Die Minister für Forschung und Finanzen, Annette Schavan (CDU) und Peer Steinbrück (SPD), haben bereits angekündigt, den 2011 auslaufenden Wettbewerb fortsetzen zu wollen. Eine Entscheidung haben Bund und Länder für 2009 angekündigt. Die Mittel für die siegreichen Unis werden zu 75 Prozent vom Bund und zu 25 Prozent vom Land getragen.

Ursula Mommsen-Henneberger, dpa

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