Langfristige Klimastrategie
Dem weltweiten Klimawandel lässt sich nach Ansicht des Kieler Klimaforschers Mojib Latif noch gegensteuern.
Wiesbaden (dpa) - Dem weltweiten Klimawandel lässt sich nach Ansicht des Kieler Klimaforschers Mojib Latif noch gegensteuern. Die kommenden 10 bis 20 Jahre müssten intensiv dazu genutzt werden, neue Technologien zur nachhaltigen Energiegewinnung zu entwickeln, sagte Latif am Donnerstag auf einer Fachkonferenz in Wiesbaden. «Das Klima ist träge. Es reagiert nur auf unsere langfristige Strategie.»
Ziel müsse es sein, bis zum Jahr 2050 den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen um die Hälfte zu reduzieren. Ähnliche Ziele mahnen Wissenschaftler immer wieder an. Die EU und die Bundesregierung halten eine Verringerung des Ausstoßes von klimaschädigendem Kohlendioxid (CO2) bis 2020 um 30 Prozent und um 60 bis 80 Prozent bis Mitte des Jahrhunderts für nötig. Latif zufolge müssten die Treibhausgase bis 2100 auf ein Zehntel des heutigen Niveaus gemindert werden.
In seiner Strategie zur Reduzierung der klimaschädlichen Gase dürfe Deutschland aber nicht auf die Kernkraft setzen, warnte der Klimatologe des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften an der Universität Kiel. «Das wäre ein verheerendes Signal an die Welt.»
Aus dem Klimaschutz könne auch wirtschaftlicher Nutzen gezogen werden. Zunächst komme es darauf an, Sparpotenziale zu nutzen, etwa beim Bau spritsparender Autos. «Es geht darum, dass wir in Deutschland innovativ sein können. Wir müssen den anderen Ländern vormachen, dass es geht», erklärte Latif.
Weitere Infos:
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Leibniz-Institut für Meereswissenschaften:
http://www.ifm-geomar.de