Lückenhaftes Vorwissen
Viele angehende Medizinstudenten bringen aus der Schule nur lückenhaftes Wissen über Naturwissenschaften mit.
Frankfurt/Main (dpa) - Viele angehende Medizinstudenten bringen aus der Schule nur lückenhaftes Wissen über Naturwissenschaften mit. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Studie, die das Frankfurter Universitätsklinikum am Montag veröffentlichte. Von 40 Fragen zu Biologie, Chemie, Mathematik und Physik beantworteten die Erstsemester im Durchschnitt nur jede dritte richtig. An dem unangekündigten Test nahmen fast 3000 Studenten an 14 Hochschulen teil, die zum Wintersemester 2004/2005 ihr Studium der Humanmedizin aufnahmen.
Besonders große Wissenslücken machten die Autoren der Studie um Prof. Johannes Schulze vom Fachbereich Medizin der Frankfurter Universität in Physik und Chemie aus. In beiden Fächern gab es im Mittel weniger als 25 Prozent richtige Antworten. Etwas besser waren die Ergebnisse in Mathematik mit durchschnittlich 3,23 korrekten Angaben bei 8 Fragen. Am besten schnitten die angehenden Mediziner in Biologie ab, wo im Durchschnitt gut jede zweite Antwort stimmte.
«Das Prinzip "Note vor Fach" hat dazu geführt, dass die Studienanfänger vor allem in zulassungsbeschränkten Fächern mit zunehmend schlechteren Vorkenntnissen an die Universitäten strömen», bilanzieren die Autoren in der «Zeitschrift für Medizinische Ausbildung».
Die Studienanfänger wurden beispielsweise nach der Zahl der menschlichen Chromosomen und dem Prinzip der Lichtbrechung gefragt. Zudem waren Alkalimetalle sowie die Formeln zur Berechnung von Kreisflächen zu nennen. Alle abgefragten Fakten sind nach Angaben der Autoren «für den vorklinischen Lehrinhalt relevant». An der Studie beteiligten sich Erstsemester von Hochschulen in Aachen, Berlin, Bonn, Dresden, Erlangen, Frankfurt/Main, Gießen, Jena, Köln, Leipzig, Lübeck, Magdeburg, München und Münster.
Weitere Infos:
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Bundesweite Studie:
http://www.egms.de/pdf/journals/zma/2006-23/zma000283.pdf