02.10.2009

Max-Planck-Gesellschaft an Spitzenposition

Die Forschungsorganisation hat sich mit Zahl und Zitation ihrer Publikationen direkt hinter Spitzenreiter Harvard University platziert und ist in Physik und Astronomie ganz vorn. Der MPG- Präsident erhält das Verdienstkreuz.


Die Forschungsorganisation hat sich mit Zahl und Zitation ihrer Publikationen direkt hinter Spitzenreiter Harvard University platziert und ist in Physik und Astronomie ganz vorn. Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, erhält das Verdienstkreuz 1. Klasse.

Vor allem in den Feldern Physik, Astronomie, Chemie und Biologie zählen Max-Planck-Wissenschaftler zur Weltspitze. In einem Ranking von ScienceWatch platziert sich die Forschungsorganisation mit Zahl und Zitation ihrer Publikationen direkt hinter Spitzenreiter Harvard University.

Wie die US-amerikanische Webseite ScienceWatch meldete, erschienen im Zeitraum von 1999 bis 2009 rund 69.000 Veröffentlichungen aus der Max-Planck-Gesellschaft, die etwa 1,3 Millionen Mal von anderen Wissenschaftlern aufgegriffen wurden. Damit liegt die deutsche Forschungsorganisation an zweiter Position hinter der Harvard-Universität in Cambridge und deutlich vor der Johns Hopkins University in Baltimore. Unter den 20 Top-Adressen, die das Feld der insgesamt 4.050 Institutionen anführen, befinden sich 14 US-amerikanische und drei britische Hochschulen. Neben Kanada und Japan hat es auch aus Deutschland mit der Max-Planck-Gesellschaft nur eine Forschungsorganisation an die Weltspitze geschafft.

 

Während Harvard mit rund 95.000 Veröffentlichung und rund 2,5 Millionen Zitierungen vor allem die Bereiche Klinische Medizin, Molekularbiologie und Genetik sowie Neurowissenschaften und Immunbiologie dominiert, setzte sich die Max-Planck-Gesellschaft in den vergangenen zehn Jahren in Physik und Astronomie an die Spitze und belegt in Chemie und den biologischen Disziplinen Platz 2. Mit Wissenschaftlern wie Ferenc Krausz vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching bei München und Manfred Reetz vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr führen zwei sehr renommierte Wissenschaftler diese Felder mit häufig zitierten Publikationen an. An dritter Position des Ranking folgt die Johns Hopkins University, die sich vor allem im Bereich der Epigenetik einen Namen gemacht hat. Dieses Spezialgebiet der Biologie beschäftigt sich mit Zelleigenschaften, die auf Tochterzellen vererbt werden und nicht in der DNA-Sequenz festgelegt sind.

 

 Abb.: Das Ranking der Top 20 Forschungsinsitutionen (Bild: SienceWatch)

Das auf der Webseite ScienceWatch veröffentlichen Publikationsranking, das von Thomson Reuters betrieben wird, basiert auf dem "ISI Web of Knowledge", der weltweit größten Sammlung hochqualitativer wissenschaftlicher Literatur. Thomson Reuters veröffentlicht auch den "Science Citation Index" (SCI), der den so genannten "Impact-Factor" von Fachjournalen festlegt. Dieser Wert gibt an, wie oft andere Zeitschriften einen Artikel aus einer speziellen Fachpublikation im Verhältnis zur Gesamtzahl aller Journale zitieren. Je höher dieser Faktor, desto angesehener ist eine Fachzeitschrift. Dies wirkt sich auch auf die akademische Beurteilung von Wissenschaftlern aus: Wer in Zeitschriften mit höherem "Impact Factor" publiziert, hat meist auch größere Karrierechancen.

Bundespräsident Horst Köhler verleiht am 5. Oktober 2009 Peter Gruss, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, im Schloss Bellevue das Verdienstkreuz 1. Klasse. Der Bundespräsident würdigt mit der Auszeichnung ausdrücklich die Verdienste von Peter Gruss an der Spitze der Max-Planck-Gesellschaft. "Dass die Gesellschaft nach internationalen Rankings zu den führenden Forschungseinrichtungen in der Welt zählt und sich mit Institutionen wie Stanford, Harvard und dem Massachusetts Institute of Technology messen kann, ist ihm mit zu verdanken", heißt es in der Begründung. Zudem wird das Engagement des Präsidenten als Mittler zwischen Wissenschaft und Wirtschaft hervorgehoben: "Peter Gruss fördert die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in wirtschaftlich nutzbare Produkte, und setzt sich für die Schaffung adäquater Rahmenbedingungen für Wissenschaft und Forschung ein". Auch als Mitglied zahlreicher Ausschüsse und Kuratorien trage er zur Stärkung des Wissenschaftsstandortes Deutschland bei.

Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V./KP

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