08.09.2005

Mehr Inlandsnachfrage bei Chemie

Die deutsche Chemieindustrie wird von einer wachsenden Nachfrage im Inland beflügelt.


Frankfurt/Main (dpa) - Die deutsche Chemieindustrie wird von einer wachsenden Nachfrage im Inland beflügelt. Dafür verliert das Exportgeschäft wegen einer schwächeren Weltwirtschaft etwas an Schwung, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Im zweiten Quartal 2005 erhöhten sich die Inlandsumsätze bei stagnierenden Preisen im Vergleich zum Vorquartal um 3,1 Prozent auf 17,7 Milliarden Euro. Die Erlöse im Ausland stiegen nur noch um 0,6 Prozent auf 20,7 Milliarden Euro. Die inländische Nachfrage werde zunehmend «zum zweiten Standbein der Chemiekonjunktur», berichtete der VCI.

Das Wachstum in der chemischen Industrie, die als Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in anderen Branchen gilt, hat sich im zweiten Quartal etwas abgeschwächt. Die Produktion sank im Vergleich zu den ersten drei Monaten dieses Jahres um 1,6 Prozent, im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal legte sie aber um 6,8 Prozent zu. «Vieles deutet darauf hin, dass die Eintrübung nicht von Dauer sein wird und das Chemiegeschäft in den kommenden Monaten wieder an Fahrt gewinnt», stellt der Verband fest. Vor allem im Inland gebe es endlich Besserungstendenzen.

Für das gesamte Jahr erwartet der Verband trotz der hohen Ölpreise weiterhin ein Produktionswachstum um bis zu 2,5 Prozent und ein Umsatzplus von rund 4,5 Prozent. «Damit wird die chemische Industrie wie schon im Vorjahr schneller wachsen als die Gesamtwirtschaft», heißt es im VCI-Quartalsbericht. Allerdings falle es den Unternehmen immer schwerer, die hohen Energie- und Rohstoffkosten an die Kunden weiterzugeben. Im Durchschnitt des zweiten Quartals seien Chemikalien genauso teuer wie in den vorhergehenden drei Monaten gewesen. Im Vergleich zum Vorjahr verteuerten sie sich aber um 4,2 Prozent.

In der chemischen Industrie in Deutschland waren im zweiten Quartal rund 439 200 Menschen beschäftigt. Das waren genauso viele wie im ersten Quartal, aber 5800 weniger als im Vorjahresquartal. Wegen der instabilen Konjunkturlage hielten sich die Unternehmen mit Neueinstellungen zurück.

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