23.10.2014

Mehr Licht!

Das Jahr 2015 ist das „Inter­natio­nale Jahr des Lichts und der licht­basier­ten Techno­lo­gien“. Die DPG ko­ordi­niert die deut­schen Ak­ti­vi­tä­ten dazu.

Das nächste Jahr lädt ein, gleich mehrere Jubiläen rund ums Licht zu feiern: 1815 legte Fresnel seine Abhandlung zur Wellennatur des Lichts vor, 1865 präsentierte Maxwell seine berühmten Gleichungen, in der Allgemeinen Relativitätstheorie verknüpfte Einstein 1915 Licht mit der Raum-Zeit-Struktur, und schließlich entdeckten Penzias und Wilson 1965 mit dem kosmischen Mikrowellen-Hintergrund das „Licht des Urknalls“. Dies waren offenbar Anlässe genug für die Vereinten Nationen, um das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien“ zu erklären. Wie der sperrige Titel schon vermuten lässt, soll es dabei nicht um Wissenschaft allein gehen, sondern auch um die vielfältigen technischen Anwendungen von Licht, die ein weiteres Jubiläum beisteuern: 1965 verfasste Kao seine Pionierarbeit zur Lichtübertragung in Glasfasern, die aus der modernen Telekommunikation und Informationstechnik nicht wegzudenken sind. Das Jahr des Lichts folgt den Internationalen Jahren der Kristallographie (2014), der Chemie (2011) sowie der Physik (2005) – letzteres mit Einsteins „annus mirabilis“ 1905 als Anlass.

Leuchtdioden sind allgegenwärtig, weiße revolutionieren derzeit die Beleuchtungstechnik. (Bild: Wikipedia, CC BY-SA 2.5)

Diese globale Initiative soll Menschen weltweit über die Bedeutung von Licht und optischen Technologien für „ihr Leben, ihre Zukunft und die Entwicklung der Gesellschaft“ informieren, junge Menschen für dieses Gebiet begeistern oder dazu beitragen, die Lebensqualität in unterentwickelten Ländern mit optischen Technologien zu verbessern. Weltweit unterstützen über 100 Organisationen aus mehr als 85 Ländern die Initiative, in Deutschland koordiniert die DPG die Aktivitäten. Dazu wurde das „Deutsche Komitee für das Internationale Jahr des Lichts“ (DKIJL) gegründet, dem Vertreter von Fachgesellschaften, Forschungsinstitutionen sowie der Industrie angehören. „Wir wollen zeigen, von welch enormer kultureller und technologischer Bedeutung dieses Naturphänomen und seine physikalische Beschreibung sind“, sagt Andreas Buchleitner, Physik­professor in Freiburg und Vorsitzender des DKIJL-Präsidiums: „Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung zur Photonik als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts werden in Deutschland auf international führendem Niveau betrieben und tragen entscheidend zur außerordentlichen Innovationskraft der optischen Industrie in Deutschland bei. Die allgemein verständliche, weil erfahrbare Symbolik des Lichts ermöglicht in einzigartiger Weise den breitenwirksamen Austausch über ein wissenschaftliches Kernthema.“ Dazu sind zum einen mehrere zentrale Veranstaltungen geplant, zum anderen hofft Buchleitner auf „massenhaft Graswurzelaktivitäten“ im ganzen Land.

Nach einer Auftaktveranstaltung im Februar am Deutschen Museum in München ist eine zentrale Veranstaltung im Rahmen der Lasermesse in München vorgesehen. Das Wissenschaftsfestival „Highlights der Physik“ wird 2015 in der „Lichtstadt“ Jena unter einem passenden Motto stehen, und im November soll zum 100. Jubiläum der Allgemeinen Relativitätstheorie die Abschlussveranstaltung in Berlin stattfinden. Dazwischen, so hoffen die Koordinatoren, werden eine Vielzahl von lokalen Veranstaltungen dazu beitragen, dass Licht und optische Technologien als essenzielle Bestandteile unseres Alltags wahrgenommen werden. Der Phantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt: Neben Vorträgen und Ausstellungen können das beispielweise Lehrerfortbildungen, Kunstveranstaltungen, Lesungen oder Aktionen zur Nachwuchsförderung sein. Ein Veranstaltungskalender auf der eigens eingerichteten Webseite erlaubt es den Organisatoren, auf ihre Veranstaltung aufmerksam zu machen.

Stefan Jorda

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