Mehr Licht in Soest
Neues Fraunhofer-Anwendungszentrum soll bessere und effizientere Leuchtmittel entwickeln.
Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Anorganische Leuchtstoffe in Soest wurde im Beisein von hochrangigen Vertretern aus Politik und Wissenschaft feierlich eingeweiht. Unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik IWM aus Halle erforschen dort sechs Mitarbeiter mit Kollegen der Fachhochschule Südwestfalen neue Leuchtstoffe.
Abb.: Prominente Besucher der Eröffnung nach Enthüllung der Stele auf dem Campus Soest, von links: Werner Krybus, Claus Schuster, Sylvia Schulze, Stefan Schweizer, Eckhard Ruthemeyer, Ralf B. Wehrspohn (Bild: Fh.-IWM)
„Ich freue mich, dass wir erneut eine erfolgreiche Kooperation von Fraunhofer mit einer unserer Hochschulen in Form eines Anwendungszentrums stärken und auszeichnen können. Das Zentrum wird Technologien entwickeln, die für die Menschen nützlich sind. Es stärkt damit die Innovationskraft unseres Landes“, so die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen Svenja Schulze zur Eröffnung. Das Land beteiligt sich an der Gründungsphase des Zentrums mit insgesamt 2,5 Millionen Euro über sechs Jahre. Das Zentrum in Soest ist bereits das dritte Anwendungszentrum in Nordrhein-Westfalen. Es befasst sich unter der Leitung von Stefan Schweizer mit der Entwicklung und Erforschung innovativer Leuchtstoffe für die Licht- und Beleuchtungstechnik, die medizinische Diagnostik und die Photovoltaik. Besonderes Augenmerk legt die Gruppe auf die Steigerung der Effizienz und Lebensdauer von Leuchtdioden.
Fraunhofer-Anwendungszentren sollen an Hochschulen dazu beitragen, das Innovationspotenzial durch Forschung zu stärken und die Kooperation mit mittelständischen Unternehmen zu intensivieren. Finanziert werden sie anteilig von den Ländern und der Fraunhofer-Gesellschaft. Am Standort Soest forschen und arbeiten Fachleute der Fachhochschule Südwestfalen zusammen mit Experten namhafter Unternehmen aus der Region wie dem Leuchtenhersteller Trilux, dem Automobilzulieferer Hella und BJB Lichttechnik. Dabei können die Forscher auf die Expertise der 66 Institute des Fraunhofer-Netzwerkes zurückgreifen.
Für den Institutsleiter des Mutterinstitutes Fraunhofer IWM, Ralf Wehrspohn, ist der Standort des Zentrums ideal: „Das Anwendungszentrum kann hier gemeinsam mit der Fachhochschule Südwestfalen und den regionalen Industriepartnern sowohl geschäftliches als auch wissenschaftliches Neuland für die Fraunhofer-Gesellschaft erschließen“. Die wissenschaftlichen Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Gerade vor einigen Monaten wurde ein Mitarbeiter des Zentrums, Sebastian Loos, für seine Abschlussarbeit mit dem renommierten Green Photonics Award 2014 ausgezeichnet.
Schweizer selber hat vor der Gründung des Zentrums bereits über sechs Jahren am Fraunhofer IWM gearbeitet. Seit seiner Berufung an die Fachhochschule Südwestfalen vor zwei Jahren hat er die Idee eines Anwendungszentrums vorangetrieben. Bereits jetzt verzeichnet er drei große Forschungsprojekte auf Hochschulseite.
Als Anerkennung der umfassenden Forschungsaktivitäten an der Fachhochschule Südwestfalen wertete deren Präsident Claus Schuster die Einrichtung des Zentrums: „Das Fraunhofer-Anwendungszentrum in Soest dokumentiert unsere Vernetzung sowohl mit der Wissenschaft als auch der Industrie und eröffnet vielversprechende Perspektiven für die Zukunft.“ Als Forschungspartner der Industrie und öffentlicher Auftraggeber entwickelt das Fraunhofer IWM Lösungen, mit denen sich der Energieverbrauch und der Materialeinsatz bei der Herstellung sowie im Einsatz von Werkstoffen und Bauteilen reduzieren lässt.
Fh.-IWM