01.03.2011

Mikro- und Nanotechnik-Unternehmen werden wieder mehr einstellen

Trotz positiver Entwicklung beschäftigt deutsche Unternehmen der Fachkräftemangel und Finanzierungsengpässe.

Trotz positiver Entwicklung beschäftigt deutsche Unternehmen der Fachkräftemangel und Finanzierungsengpässe.

Der Datenerhebung des IVAM Fachverbands für Mikrotechnik im Januar 2011 zufolge, wollen 60% der befragten, überwiegend mittelständischen Unternehmen in Europa im Laufe des Jahres 2011 neue Mitarbeiter einstellen. Damit wird sich der positive Nach-Krisen-Trend fortsetzen, der sich im Jahr 2010 bereits angedeutet hat und auch in anderen Branchen zu beobachten ist. Während im Jahr 2009 nur 26% der Unternehmen ein Wachstum bei den Mitarbeiterzahlen vermeldeten, waren es im Jahr 2010 bereits 44%, die sich personell verstärkt haben.

Fast die Hälfte der Unternehmen (47%) konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um mehr als 10% steigern. Der positive Trend bei den Umsatzzahlen soll sich Prognosen zufolge im Jahr 2011 fortsetzen, wenn auch nicht mit ganz so starken Steigerungen wie im vergangen Jahr.

Der Exportanteil der Branche ist im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr mehr oder weniger stabil geblieben. Ein Viertel der Unternehmen hat 2010 mehr als 75% des Umsatzes durch Export erwirtschaftet. Dabei findet die Hälfte des Exportgeschäftes innerhalb Europas statt. Deutschland ist nach wie vor der wichtigste Exportmarkt für die europäischen Nachbarländer, gefolgt von den USA und China. Deutsche Unternehmen exportieren vor allem in die USA, nach China und in die Schweiz.

Gut sind die Aussichten auf das gerade begonnene Geschäftsjahr: Fast zwei Drittel der europäischen Unternehmen der Mikrotechnik, Nanotechnik und neuen Materialien erwarten, dass sich die Geschäfte im Jahr 2011 noch einmal besser entwickeln werden als im Vorjahr. Besonders bei Aufträgen, Produktion und Absatzzahlen wird wieder eine deutliche Steigerung erwartet. Zulegen möchten die Unternehmen auch beim Export und bei den Investitionen.

Der Fachkräftemangel scheint sich bei den Unternehmen der Mikrotechnik, Nanotechnik und neuen Materialien noch nicht in vollem Umfang bemerkbar zu machen. Für fast 40% der Unternehmen ist der Fachkräftemangel derzeit und auch in den kommenden fünf Jahren kein Thema. In Deutschland rechnen 64% der Unternehmen damit, den Engpass spätestens 2015 zu spüren zu bekommen. Etwas mehr als 60% der betroffenen Unternehmen haben bereits Maßnahmen ergriffen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Sie haben zum Beispiel die Zahl der Ausbildungsplätze oder Diplomandenstellen erhöht, führen Mitarbeitergespräche oder Zufriedenheitsbefragungen durch oder ermöglichen es den Mitarbeitern, sich individuell, dem Bedarf des Unternehmens entsprechend, fortzubilden.

Obwohl die Finanzkrise längst offiziell für überwunden erklärt wurde, bleibt es für die europäischen Hightech-Unternehmen teilweise schwierig, ausreichende finanzielle Mittel zu bekommen, um die eigenen Geschäfte, neue Entwicklungen und damit letztendlich auch das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Für etwa 40% der Unternehmen ist die Finanzierung in den vergangenen zwei Jahren schwieriger geworden. Dabei bereitet besonders das Kreditgeschäft Probleme, da die Banken die Hürden für die Kreditvergabe erhöht haben und länger für die Bearbeitung von Anträgen brauchen.

Auf die Möglichkeiten und Bereitschaft der Unternehmen, in neue Entwicklungen zu investieren, scheint sich der Finanzierungsengpass nicht in vollem Maße auszuwirken. Die FuE-Investitionen sind bei fast 40% der Unternehmen im Jahr 2010 gestiegen. 2011 wollen 43% der Unternehmen mehr investieren als im Vorjahr.

IVAM Research / KK

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