Mit Kerzenwachs Richtung Weltraum
Bremer ZepHyR-Rakete mit Öko-Treibstoff beim vierten Startversuch erfolgreich.
Bis zum Schluss blieb es spannend. Nachdem der „Hot Countdown“ für die ZepHyR dreimal abgebrochen werden musste, hat der Projektförderer, das Raumfahrtmanagement im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), schnell und unbürokratisch eine Projektverlängerung genehmigt. Am Samstag, 16. April 2016, um 11:57 Uhr erfolgte der reibungslose Start vom Raketenstartplatz Esrange in Kiruna, Schweden. Bei Testläufen in Bremen entwickelte der von den Studierenden konstruierte Hybrid-
Abb.: ZEpHyR-Rakete auf der Startrampe auf dem Raketenstartplatz Esrange im schwedischen Kiruna (Bild: ZARM)
Projektleiter Peter Rickmers ist sehr zufrieden: „Wir sind alle unglaublich froh, dass der Start nun geklappt hat. 1500 Meter Höhe ist zwar weniger als erwartet, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass wir bei diesem Versuch übervorsichtig waren und zu wenig Sauerstoff getankt haben. Genaueres werden wir erfahren, wenn wir die Rakete geborgen haben. Da wir bis 500 Meter vor der Landung ein GPS-
Das gesamte ZepHyR-Team („ZARM Experimental Hybrid Rocket“) rund um Peter Rickmers ist am 3. April 2016 nach Kiruna geflogen, um beim Pionierflug der Eigenkonstruktion vor Ort zu sein. Die Reise nach Schweden ist für die Bremer Studierenden im Fachbereich Produktionstechnik die letzte Etappe des STERN-
Eine Stunde vor dem Raketenstart ertönt das laute Dröhnen des Warnsignals, das das breite Umland über die bevorstehende Aktivität auf dem Startplatz informiert und für alle Rentierhirten das Zeichen ist, sich in Schutzhütten zu begeben. Spätestens wenn die zweite Sirene 15 Minuten vor dem Start die Restlaufzeit des Countdowns ankündigt wird es ernst. Besonders beim vierten Mal muss man starke Nerven haben.
Als der Start dann doch noch funktioniert hat, war die Erleichterung entsprechend groß. Peter Rickmers: „Nachdem wir hier in Schweden in den letzten Tagen vor jedem Start unter hohem Druck standen, ist dieses Ergebnis eine tolle Belohnung für das ganze Team. Trotz schwierigster Bedingungen haben wir bewiesen, dass der Antrieb zuverlässig funktioniert. Außerdem haben wir alle – mich eingeschlossen – unglaublich viel gelernt.“ Für die Studierenden war die Woche in Schweden der Höhepunkt ihres bisherigen Studiums. Patrycja Kotarski studiert Produktionstechnik mit Schwerpunkt Luft- und Raumfahrt und ist seit sechs Monaten im Team: „Die Teilnahme hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt: Es gibt wohl kaum eine spannendere Art und Weise Credit Points für meinen Uni-
ZARM / DE