Nanotech - ein Zukunftsmarkt?
In der Nanotechnologie ist Deutschland europaweit Spitze. Wie stark davon die Wirtschaft profitiert, kann jedoch niemand exakt vorhersagen.
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Hamburg (dpa) - In der Nanotechnologie fließen Erkenntnisse aller Naturwissenschaften zusammen. «Nanos» steht altgriechisch für «Zwerg». Ein Nanometer (millionstel Millimeter) verhält sich im Größenvergleich zu einem Meter wie eine Kirsche zur Erde. Branchenübergreifend suchen Forscher nach neuen Materialeigenschaften und Funktionen in kleinsten Maßstäben. Die Forschungsfelder reichen von der Halbleiterindustrie und Optik bis hin zur Krebstherapie. Auch in den Alltag hat die Nanotechnik schon Einzug gehalten - in Autoreifen, in Wandfarben und auf kratzfesten Gläsern und Lacken.
Welches wirtschaftliche Potenzial die Nanotechnologie tatsächlich hat, kann niemand genau sagen. Berechnungen zielen entweder auf Umsätze mit den Ausgangsprodukten, wie etwa feinsten Stäuben für neue Materialien. Andere Studien beziehen gleich potenzielle Endprodukte wie Computer oder Medikamente ein. Die National Science Foundation in den USA schätzte so die Größe des Weltmarktvolumens auf eine Billion Dollar im Jahr 2015. Kritiker sagen aber, es sei unmöglich, eine genaue Zahl zu nennen.
Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert derzeit eine Studie zum wirtschaftlichen Potenzial der Nanotechnologie. Die Studie unter Beteiligung der Deutschen Bank, des VDI-Technologiezentrums und der Hochschule für Bankwirtschaft soll 2004 abgeschlossen werden.
Ersten Ergebnissen zufolge gehört Deutschland neben Japan und den USA zu den weltweit führenden Nanotechnologie-Nationen und hat in Europa die Spitzenstellung. Die USA sind nach Aussage von Matthias Werner von der Deutschen Bank bei der kommerziellen Umsetzung und Forschung führend. In der Forschung liegt Deutschland vor Japan, bei der kommerziellen Umsetzung hinter Japan.
Für das Rahmenkonzept «Nanotechnologie erobert Märkte» werden im kommenden Jahr nach BMBF-Angaben insgesamt 250 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Mit dem Konzept soll noch gezielter als bisher gefördert werden. Es zeichne sich zudem ab, dass 2004 vom BMBF neue Projekte im Gesamtwert von 100 Millionen Euro bewilligt werden können. Nach Angaben der NanoBusiness Alliance in den USA will der US-Senat in den nächsten vier Jahren insgesamt 3,7 Milliarden US-Dollar (3,1 Milliarden Euro) bereitstellen.
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