NASA-Sonde fliegt im August zum Mars
Die Raumsonde «Phoenix» soll am 3. August in Cape Canaveral starten. Die Mission: Lebensspuren am vereisten Nordpol des Nachbarplaneten finden.
Wie ein Phoenix aus der Asche -
Washington (dpa) - Die US-Raumfahrtbehörde NASA will erstmals mit einem Roboter nach Lebensspuren am vereisten Nordpol unseres Nachbarplaneten Mars suchen. Die Raumsonde «Phoenix» soll am 3. August auf einer Delta-II-Trägerrakete in Cape Canaveral (Florida) starten und dann Ende Mai kommenden Jahres auf dem Roten Planeten landen. In den folgenden drei Monaten während des Mars-Sommers werde der Roboterarm des Landers im Permafrost-Boden graben, sagte der für «Phoenix» zuständige Chefwissenschaftler Peter Smith von der Universität Arizona am Montagabend in Washington.
Der Roboter soll laut NASA unter anderem untersuchen, ob das Eis nahe der Marsoberfläche regelmäßig schmilzt, um einen Lebensraum für Mikroorganismen freizugeben. Bislang sei zudem unbekannt, ob der vereiste Boden an der Landestelle nur wenige Zentimeter oder möglicherweise über einen halben Meter dick sei, sagte Smith weiter. Mit den wissenschaftlichen Geräten könne organisches Material im Boden entdeckt werden. Darüber hinaus werde das Wasser auf seine chemische Zusammensetzung untersucht. Die Wissenschaftler erhoffen sich unter anderem weitere Aufklärung darüber, warum aus dem einst feuchten und warmen Mars ein kalter Planet mit vereisten Polarkappen wurde.
Das gesamte Projekt kostet nach Angaben des für die Mars- Erforschung zuständigen NASA-Direktors Doug McCuistion 420 Millionen Dollar (308 Millionen Euro); davon sind allein 90 Millionen Dollar für den Lander veranschlagt.
Der Name der Raumsonde ist von dem mythischen Vogel Phoenix abgeleitet, der aus seiner Asche aufersteht. Ursprünglich sollte der Lander eigentlich schon 2001 im Rahmen des Mars-Surveyor-Programms zum Einsatz kommen. Der Weltraumeinsatz wurde aber gestrichen, nachdem 1999 der Mars-Polar-Lander in der Nähe des Südpols verschollen ging. Seitdem wurde der ursprüngliche Lander in einem Reinraum des Rüstungs- und Technologiekonzerns Lockheed Martin aufbewahrt. Mit einigen technischen Veränderungen soll er jetzt wie ein «Phoenix» aus der Asche steigen und wissenschaftliche Rätsel auf dem Mars lösen.
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