Neue Fluggeräte für den Regionalflugverkehr
Wettbewerb für wirtschaftliche und umweltverträgliche Luftfahrzeugentwürfe.
Radikal den Energieverbrauch eines Flugzeugs senken: Wie das geht, zeigte im vergangenen Jahr ein vierköpfiges Team von Studenten aus München mit dem Entwurf „The 'eRay' Aircraft Concept“ im Rahmen des DLR/NASA-Design Challenge. Der länderübergreifende Wettbewerb geht 2019 in die dritte Runde und wartet erneut mit einer Herausforderung auf, anhand derer Studenten die Luftfahrttechnik in neue Bahnen lenken können. Diesmal stehen Luftfahrzeugentwürfe und Konzepte für die Verkehrsanbindung abgelegener Regionen mit kleinem Fluggerät im Mittelpunkt. Diese sollen sich durch eine hohe Wirtschaftlichkeit auszeichnen und dafür neben Passagierflügen mit Pilot auch nächtliche unbemannte Frachtflüge möglich machen.
Die Aufgabe stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt gemeinsam mit der NASA Studenten in Deutschland und den USA. Zum Auftakt trafen sich die deutschen Teilnehmer aus fünf Hochschulen am 12. April am DLR-Standort Braunschweig. Bis Ende Juni haben die Teilnehmer dann Zeit ihre Wettbewerbsvorschläge zu erstellen. Die deutschen Gewinner reisen im Herbst zur amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde. Dort werden sie ihre Arbeit neben den amerikanischen Siegern des Wettbewerbs präsentieren.
Weltweit gibt es abgelegene Regionen, die nur über den Luftweg effektiv angebunden sind. Hier rücken kleine Luftfahrzeuge mit möglichst geringen Fix- und Betriebskosten und flexibler Einsetzbarkeit zwischen Passagier- und Frachttransport in den Fokus, um auch bei geringem Passagieraufkommen einen möglichst wirtschaftlichen und zugleich umweltfreundlichen Betrieb zu ermöglichen. Im Wettbewerb sind dafür revolutionär neue Technologie-Ideen gefragt, von Flugzeugentwürfen bis hin zu unbemannten Betriebsszenarien.
„Die Luftfahrt bringt die Welt vom einzelnen Flugplatz über die Flughäfen und die großen Hubs zusammen. Vor dem Hintergrund des globalen Wandels forschen wir im DLR mit zahlreichen internationalen Partnern weltweit für das Fliegen von morgen“, sagte Rolf Henke, DLR-Vorstand für Luftfahrtforschung und -technologie anlässlich der Veranstaltung. „Die Anbindung abgelegener Regionen per Flugzeug ist darin nicht wegzudenken und so freue ich mich gemeinsam mit unseren Partnern der NASA auf frische Impulse des Nachwuchses in Entwürfen und Betriebskonzepten, die den Regionalflugverkehr beleben.“
Der NASA-Luftfahrtadministrator Jaiwon Shin drückte seine Unterstützung für den Wettbewerb in einer Videobotschaft an die Teilnehmer aus: „Wir freuen uns sehr über die rege Teilnahme an der diesjährigen Design Challenge. Die Luftfahrtgemeinde braucht junge Leute, die sich mit ihren besten Köpfen einbringen. Wir freuen uns darauf, die DLR-Gewinner auf dem gemeinsamen Symposium im NASA Langley Research Center später in diesem Jahr zu treffen.“
Für die DLR/NASA-Design Challenge haben sich auf deutscher Seite etwa vierzig Studenten verteilt auf fünf Teams aus fünf Hochschulen angemeldet. Auf amerikanischer Seite wird es ebenfalls eine zweistellige Anzahl Teilnehmer verschiedener Hochschulen geben. Auf beiden Seiten wird jeweils ein Siegerteam gekürt. Das deutsche Gewinnerteam des Wettbewerbs reist im Herbst 2019 zur amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in die USA. Dort präsentieren sie neben den amerikanischen Siegern ihre prämierte Arbeit in einem Symposium mit international anerkannten Luftfahrtforschern. Bis zum 1. Juli haben die Teilnehmer nun Zeit ihre Design-Vorschläge zu erarbeiten und beim DLR einzureichen. Im August werden die Gewinner bekanntgegeben.
DLR / RK