15.12.2011

Neue Sterne erblühen in der Sculptor-Galaxie

Das VLT Survey Telescope (VST) hat die nahegelegene Spiralgalaxie NGC 253 in ihrer ganzen Schönheit portraitiert.

Die Galaxie NGC 253 befindet sich elfeinhalb Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im südlichen Sternbild Sculptor (der Bildhauer). Sie wird daher auch Sculptor-Galaxie genannt. Bereits mit einem einfachen Fernglas zeigt sich NGC 253 als eine der hellsten Galaxien am Himmel. Nur die nächstgrößere Nachbargalaxie der Milchstraße, die Andromedagalaxie, ist noch heller.

Abb.: Eine Großfeldaufnahme von NGC 253 mit dem VLT Survey Telescope. (Bild: Eso / Inaf-VST)

Astronomen haben festgestellt, dass überall in NGC 253 große Mengen neuer Sterne entstehen und zählen das Objekt deshalb zu den Starburstgalaxien. Mithilfe des Very Large Telescope (VLT) der Eso und dem Hubble-Weltraumteleskop konnten 2009 viele Details über NGC 253 herausgefunden werden. So befindet sich im Zentrum der Galaxie ein supermassereiches Schwarzes Loch, das dem im Zentrum unserer Milchstraße sehr ähnlich ist. Bei den unzähligen hellen Klumpen, die die Galaxie durchziehen, handelt es sich allesamt um Sternentstehungsgebiete, in denen heiße, gerade erst geborene Sterne leuchten. Die Strahlung der riesigen blauweißen Sternenbabys regt die Wasserstoffgaswolken in ihrer Umgebung zu hellem Leuchten an.

NGC 253 wurde 1783 von der deutsch-britischen Astronomin Caroline Herschel, der Schwester des berühmten Astronomen William Herschel, bei der Suche nach unbekannten Kometen entdeckt. Die neue Aufnahme von NGC 253 wurde während der wissenschaftlichen Testphase des VST gewonnen. Diese Phase dient dazu, die Leistungsfähigkeit eines Teleskops zu testen, bevor es seinen regulären Beobachtungsbetrieb aufnimmt. Um die jüngsten Sterngenerationen in NGC 256 zu identifizieren, wurden die VST-Daten mit Infrarotaufnahmen von Vista kombiniert. Die Originalaufnahme hat einen Durchmesser von mehr als 12.000 Pixeln und zeigt dank der hervorragenden Beobachtungsbedingungen am Paranal-Observatorium der Eso sowie aufgrund der leistungsfähigen Teleskopoptik bis in die Bildecken scharfe Sternabbildungen.

Das VST ist ein 2,6-Meter-Teleskop zur großflächigen Durchmusterung mit einem Gesichtsfelddurchmesser von einem Grad. Das entspricht der doppelten Größe des Vollmonds am Himmel. Das VST-Programm ist ein Gemeinschaftsprojekt vom italienischen Inaf – Osservatorio Astronomico di Capodimonte in Neapel und der Eso. Seine 268-Megapixel-Kamera Omegacam ist auf schnelle Himmelsdurchmusterungen mit hoher Bildqualität ausgelegt. Das VST ist das größte speziell für Himmelsdurchmusterungen im sichtbaren Licht konstruierte Teleskop der Welt und ergänzt so hervorragend das Vista-Teleskop, das Himmelsdurchmusterungen im Infraroten durchführt und sich ebenfalls auf dem Paranal befindet.

Eso / PH

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