19.05.2010

Neues 'Zimmer' für die ISS

Astronauten installierten ein neues russisches Minimodul an der Internationalen Raumstation.



Astronauten installierten ein neues russisches Minimodul an der Internationalen Raumstation.

Neues «Zimmer» für die ISS: Astronauten haben am 18. Mai 2010 ein russisches Minimodul an der Internationalen Raumstation angebracht. Es soll mehr Platz für Forschungsarbeiten bieten und das Ankoppeln von «Sojus»-Raumschiffen und unbemannten «Progress»-Transportern ermöglichen.

Das knapp neun Tonnen schwere Teil namens «Rasswet» - übersetzt «Morgendämmerung» - kam an Bord des Space-Shuttles «Atlantis» an, die Raumfähre ist seit Sonntag an der ISS angedockt. Das Minimodul wurde zunächst aus der Ladebucht gehievt und dann vom Shuttle-Roboterarm an den ISS-Kran übergeben, der es anschließend an seinen Platz außen am russischen Modul «Zarya» (Sonnenaufgang) beförderte. Die Astronauten Garrett Reisman und Piers Sellers steuerten das Manöver per Computer vom Innern der Raumfähre und ISS aus.

Bereits am Tag zuvor hatte sich Reisman seine Sporen verdient: Er stieg für fast siebeneinhalb Stunden ins All aus, um die ISS weiter aufzumöbeln. Zusammen mit seinem Kollegen Steve Bowen brachte er eine neue Antenne zur Kommunikation mit der Erde und eine neue Plattform für Ersatzteile an. Der Außeneinsatz dauerte 45 Minuten länger als geplant, weil das Duo unter anderem mit einem Stromausfall und einem widerspenstigen Kabel zu kämpfen hatte.

Es fing schon kurz nach dem Ausstieg an, als die Astronauten mit der Installation der Antennenschüssel begannen. Ein Stromproblem mit einem von drei ISS-Kommandocomputern zwang Reisman und Bowen zu einer Pause, weil wichtige Videokameras am Kranarm der Station vorübergehend keinen «Saft» bekamen. Dann quälten sich die Astronauten bei der Antennenmontage mit einem Spalt zwischen dem Antennen-«Arm» und der Schüssel ab: Die Teile ließen sich nicht ohne Zwischenraum zusammensetzen, und so wurden sie erst einmal provisorisch festgezurrt.

Auch wollte sich ein Antennen-Kabel partout nicht anschließen lassen - es gelang schließlich, aber das Manöver kostete zusätzliche Zeit. Dazwischen musste Bowens Raumanzug mit neuem Sauerstoff betankt werden, um die Verlängerung des Außeneinsatzes zu ermöglichen. Als es dann schließlich Zeit zur Rückkehr in die Raumfähre war, hatten die beiden Astronauten trotzdem immer noch nicht genug und baten um mehr Arbeit. «Ihr Kerle seid vielleicht nicht müde, aber ich bin es», antwortete ein Kontrolleur in der NASA-Zentrale in Houston (Texas).

DPA


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