Pascale Ehrenfreund wird DLR-Chefin
Erstmals eine Frau an der Spitze der größten deutschen ingenieurwissenschaftlichen Forschungseinrichtung.
Abb.: Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund wird Vorsitzende des Vorstands des DLR. (Bild: FWF, H. Schubert)
Pascale Ehrenfreund, zurzeit Professorin für Space Policy and International Affairs in Washington, wird Vorsitzende des Vorstands des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Dies hat heute der Senat des DLR unter dem Vorsitz des Staatssekretärs im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Matthias Machnig, in Berlin einstimmig entschieden. Sie folgt Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, der das DLR seit März 2007 acht Jahre geführt hat und zum 1. Juli sein Amt als Generaldirektor der Europäischen Weltraumagentur ESA antritt.
„Als Astrobiologin mit umfangreichen wissenschaftlichen Erfahrungen und hohem internationalen Renommee in Lehre und Forschung, unter anderen an den Universitäten in Paris, Leiden und Washington, ist Ehrenfreund besonders qualifiziert, einer Großforschungseinrichtung wie dem DLR in Forschung und Entwicklung neue Impulse zu geben. Und natürlich freut es mich auch besonders, dass mit Professor Ehrenfreund erstmals eine Frau die größte deutsche ingenieurwissenschaftliche Forschungseinrichtung leitet. Die Entscheidung fiel sowohl im Ausschuss für Berufungsangelegenheiten wie auch im Senat einstimmig. Gleichzeitig möchte ich auch dem scheidenden Vorsitzenden Prof. Wörner für die geleistet Arbeit im DLR herzlich danken und ihm eine glückliche Hand bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben als ESA-Generaldirektor wünschen“, sagt Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Vorsitzender des Senats des DLR.
„Mit Frau Ehrenfreund hat sich der Senat für eine hochkarätige, international anerkannte Wissenschaftlerin und gleichzeitig eine erfahrene Managerin entschieden“, kommentiert Prof. Johann-Dietrich Wörner die Wahl. Er freue sich, so Wörner weiter, sie schon bald in ihrer neuen Funktion bei der ESA begrüßen zu können. Und auch der scheidende sowie der zukünftige Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Prof. Jürgen Mlynek und Prof. Otmar Wiestler, begrüßen das eindeutige Wahlergebnis. „Ich habe Frau Ehrenfreund als engagierte Wissenschaftlerin und Wissenschaftsmanagerin kennen und schätzen gelernt“, sagte Prof. Mlynek nach der Wahl. „Ich bin überzeugt, dass Professor Ehrenfreund die hervorragende Entwicklung des DLR als national und international exzellente Wissenschaftsorganisation mit Engagement und Geschick weiter vorantreiben wird.“
Sein Nachfolger, Prof. Wiestler, freut sich auf die Zusammenarbeit in der Helmholtz-Gemeinschaft. Er betonte, dass mit Frau Ehrenfreund der DLR-Senat eine hochqualifizierte Frau an die Spitze der größten ingenieurwissenschaftlichen Forschungseinrichtung in Deutschland gewählt hat. „Ich freue mich sehr, dass mir der DLR-Senat das Vertrauen schenkt, das DLR in eine herausfordernde Zukunft zu führen. Eine spannende und ehrenvolle Aufgabe“, sagte Ehrenfreund.
Sie ist seit 2008 Professorin für Space Policy and International Affairs in Washington. In ihrer Geburtsstadt Wien hatte sie Astronomie und Biologie studiert, promoviert wurde sie an der Universität Paris VII über ein Thema der Astrophysik. Nach einem Forschungsaufenthalt als ESA-Fellow in Leiden kehrte sie nach Wien zurück, um in Astrochemie zu habilitieren. Ehrenfreund war in Lehre und Forschung an Universitäten in Paris, Leiden und Washington ebenso tätig, wie am Jet Propulsion Laboratory in Pasadena. 2008 schloss sie überdies mit einem Master in Management & Leadership der Webster University in Leiden ab. Seit 2013 ist sie Präsidentin des österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, FWF.
DLR / OD