22.02.2024

Physik-Tagungssaison beginnt in Greifswald

Die erste von fünf DPG-Frühjahrstagungen startet am 26. Februar in der Hansestadt.

Zum Auftakt der Tagungssaison der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) kommen vom 26. bis 29. Februar 2024 rund 600 Physikerinnen und Physiker an die Universität Greifswald, um sich zu aktuellen Forschungsthemen auszutauschen. Ausgerichtet wird das Treffen von den DPG-Fachverbänden Plasmaphysik, Umweltphysik, Kurzzeit- und angewandte Laserphysik, extraterrestrische Physik, Physikdidaktik sowie Geschichte der Physik. Auch der Arbeitskreis Chancengleichheit beteiligt sich am Programm. Teilnehmende können sich bei insgesamt 480 wissenschaftlichen Beiträgen über Fortschritte auf Ihrem Forschungsgebiet informieren.


Abb.: Ab dem 26. Februar 2024 füllt die erste DPG-Frühjahrstagung in...
Abb.: Ab dem 26. Februar 2024 füllt die erste DPG-Frühjahrstagung in Greifswald wieder Hörsäle.
Quelle: DPG/ J. Lösel 2023

Die Organisatorinnen und Organisatoren haben ein umfangreiches und hervorragendes Programm zusammengestellt und tolle Gäste eingeladen“, sagt DPG-Präsident Joachim Ullrich und dankt den Beteiligten für ihr Engagement. Nach dem Auftakt in Greifswald folgen im März weitere Kongresse der DPG in Karlsruhe, Freiburg, Gießen und Berlin. Die Frühjahrstagungen sind nicht nur ein Forum für renommierte Expertinnen und Experten, sondern auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Universität Greifswald richtet nach 1993 und 2009 zum dritten Mal eine DPG-Frühjahrstagung aus.

Wissenschaftlich passt das Tagungsprogramm perfekt zum Forschungsstandort Greifswald. „Die Themen der beteiligten Fachverbände liegen den Forschungsrichtungen des Instituts für Physik sowie den außeruniversitären Forschungseinrichtungen sehr nahe“, sagt Tagungsleiter André Melzer von der Universität Greifswald. „Das erlaubt einen intensiven Austausch auch und gerade für unsere Studierenden und Promovierenden.“

So ist die Universitäts- und Hansestadt an der Ostsee unter anderem ein international beachteter Standort für die Erforschung von Plasmen. Diese kommen beispielsweise bei der Kernfusion zum Einsatz, wie im Wendelstein-7-X-Reaktor am Greifswalder Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP). Die teilnehmende Fachöffentlichkeit darf sich neben einschlägigen Vorträgen im Rahmen der Tagung auf Führungen durch den Forschungsreaktor am IPP sowie durch das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) freuen.

Außerdem richtet der Fachverband Plasmaphysik gemeinsam mit der Extraterrestrik ein Symposium zu Plasmen im Sonnensystem aus. Die extraterrestrische Physik befasst sich mit den Phänomenen in unserer Weltraumumgebung. Mit der Beteiligung des gleichnamigen DPG-Fachverbands finden somit Beiträge zur Sonne, anderen Planeten und Astrophysik ihren Platz im Tagungsprogramm.

Mit der Umweltphysik knüpft die DPG-Tagung an einen weiteren Forschungsschwerpunkt der Universität Greifswald an. Gemeinsam mit der Physikdidaktik und der Geschichte der Physik setzt sich der Fachverband Umweltphysik bei der Tagung unter anderem mit der Frage auseinander, wie man über große gesellschaftliche Herausforderungen wie die Klimakrise oder die nukleare Bedrohung sprechen kann. So haben die drei Fachverbände ein Symposium zum Umgang mit apokalyptischen Szenarien organisiert.

Für das dritte Symposium im Rahmen dieser Frühjahrstagung haben sich Umweltphysik und Laserphysik zusammengetan, um darüber zu diskutieren, welchen Beitrag photonische Technologien zur Bewältigung der aktuellen Umweltproblematiken leisten können. Dabei wird es neben Messtechnologien auch um umweltfreundliche Methoden zur Energieerzeugung und nachhaltige chemische Verfahren gehen.

Ein weiteres Highlight der Tagung sind die Preisträgervorträge am Mittwoch: Dabei kommen mit Safia Ouazi und Heinz-Werner Oberholz zwei Physiklehrkräfte zu Wort, die für ihre herausragenden Leistungen in der Vermittlung des Fachs an Schulen den DPG-Lehrerpreis 2024 erhalten. Außerdem spricht Rainer Müller von der Technischen Universität Braunschweig darüber, wie sich Quantenphysik im Schulunterricht vermitteln lässt. Seine Arbeiten zu diesem anspruchsvollen Unterfangen werden in diesem Jahr mit dem Georg-Kerschensteiner-Preis gewürdigt.

Am Abend des 28. Februar erklärt Holger Kersten von der Universität Kiel ab 19:30 Uhr im Hörsaal 3/4 in einem mit eindrucksvollen Experimenten gestalteten Vortrag, was es mit „exotischen Gasentladungen“ auf sich hat. Bei dieser öffentlichen Veranstaltung können sich alle Interessieren darüber informieren, warum die Plasmaforschung so wichtig ist, etwa für die Industrie und die Energieversorgung von morgen – ein wichtiges Thema, gerade in Greifswald. Der Eintritt zu diesem Programmpunkt ist frei.

Auch in diesem Jahr lädt die DPG wieder Lehrerinnen und Lehrer ein, kostenfrei an der Tagung teilzunehmen. Neben der Möglichkeit, sich über aktuelle Forschungsthemen zu informieren, dürfte die Beteiligung des Fachverbands Physikdidaktik ein besonders guter Anlass für eine Teilnahme sein. Um die Tagungsgebühren erlassen zu bekommen, genügt die Vorlage einer Bestätigung der Schule.

DPG / DE


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