22.07.2013

Piko-Laser für Tattoo-Entfernung

Mediziner in Bochum wollen Einsatz bei Pigmentveränderungen erforschen.

Die Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ruhr-Universität Bochum hat ihr Laser-repertoire erweitert und einen sogenannten „PicoSure“-Laser angeschafft. Er arbeitet im Pikosekunden-Bereich und somit 100-mal schneller als bisherige Geräte. Entwickelt wurde der Laser, um Tattoos besser und schonender zu entfernen als bislang. Das Team des Uniklinikums wird nicht nur erforschen, wie gut der Laser bei der Tattoo-Entfernung funktioniert, sondern auch, ob er für die Therapie von Kollagenschäden oder Pigmentstörungen geeignet ist. Die Dermatologische Klinik ist die erste in Europa, die über ein solches Gerät verfügt.

Abb.: Klassische Laser nutzen thermische Effekt zur Zerstörung der Pigmente, der Pikosekunden-Laser setzt auf eine photomechanische Wirkung. (Bild: Cynosure)

Um Pigmente aus der Haut zu entfernen, bestrahlt man sie mit Laserlicht der Komplementärfarbe. Ein rotes Feuermal lässt sich etwa durch grünes Laserlicht ausbleichen. Bislang setzte man dabei auf den thermischen Effekt: Der Laser erhitzt das Gewebe mit den Pigmenten, die Farbteilchen „schmelzen“ quasi zusammen. Das kann jedoch auch die Pigmentzellen der Haut schädigen. Der „PicoSure“, ein 755-Nanometer-Alexandritlaser, nutzt sehr viel kürzere Laserpulse. Die hohe Energie wird in einer kleineren Zeitspanne eingestrahlt, die zu kurz ist, um das Gewebe deutlich zu erhitzen.

Stattdessen lässt der energiereiche Laserpuls die Farbteilchen zersplittern. Die dabei entstehenden Fragmente sind kleiner als beim herkömmlichen Verfahren, sodass die Fresszellen des Körpers sie leichter abbauen können. Gleichzeitig ist die neue Methode schonender für die Pigmentzellen. Der Hersteller verspricht, dass Tätowierungen mit dem „PicoSure“ umfassender und weniger schmerzhaft entfernt werden können. Außerdem soll er im Gegensatz zu anderen Lasern alle Farben ausbleichen können. Der Wunsch, ein Tattoo loszuwerden, ist oft nicht nur eine Geschmacksfrage; Allergien oder bevorstehende Operationen können den Prozess notwendig machen.

Das RUB-Klinikum schaffte den rund 300.000 Euro teuren „PicoSure“-Laser aus Eigenmitteln an. Die Mediziner hoffen, dass sich das Gerät nicht nur in Bezug auf Tattoos als nützlich erweist, sondern auch für die Behandlung vieler anderer Pigmentveränderungen. Denkbar wäre beispielsweise damit Pigmenteinsprengungen nach Unfällen, zum Beispiel Feuerwerkskörperexplosionen, zu behandeln; die Forschung könnte auch eine Therapie von Pigmentstörungen wie etwa Melasmen ermöglichen. Im Frühjahr 2013 ging das Produkt zunächst in Amerika auf den Markt; im Juli traf der „PicoSure“-Laser im St. Josef-Hospital Bochum ein.

RUB / PH

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