Platz 2 für Deutschland beim Physik-Weltcup
Schüler aus aller Welt trafen sich in Australien zum wissenschaftlichen Wettkampf.
Platz 2 für Deutschland beim Physik-Weltcup
Schüler aus aller Welt trafen sich in Australien zum wissenschaftlichen Wettkampf
Brisbane (Australien), 1. Juli 2004 - Eine deutsche Schülergruppe, darunter mehrere Mitglieder der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, hat beim „Physik-Weltcup“ im australischen Brisbane Platz Zwei belegt. Während des „17. International Young Physicists’ Tournament“ vom 24. Juni bis 1. Juli 2004 maßen sich Jugendliche aus über 20 Nationen im wissenschaftlichen Wettstreit. Der Sieg ging an das Team aus Polen. Deutschland gewann bei diesem Turnier bislang dreimal den Titel - zuletzt im Sommer 2003 - und wurde schon mehrfach Vizemeister.
Monatelang hatte sich das deutsche Team - vier Schüler und eine Schülerin, im Alter von 16 bis 19 - auf diesen Wettkampf vorbereitet. Betreut, wie schon in den Jahren zuvor, von den Gymnasiallehrern Rudolf Lehn und Bernd Kretschmer. Auf dem Trainingsprogramm standen 17 physikalisch-technische Aufgaben, die von allen Mannschaften im Vorfeld des Turniers bearbeitet wurden. So galt es beispielsweise den Singsang des Didgeridoos - ein traditionelles Musikinstrument der australischen Ureinwohner - zu entschlüsseln oder die Größe von Nebeltröpfchen mit Hilfe von Schallwellen zu bestimmen. Fragestellungen, die in keinem Schulbuch auftauchen und für die es keine Lösungen „von der Stange“ gibt. „Die Schüler müssen fast bei Null anfangen“, sagt Lehn, der Physik und Mathematik unterrichtet.
Die Mitglieder des deutschen Teams – Igor Gotlibovych, Matthias Müller, Renate Landig, Markus Helmer und Christoph Tavan - wälzten daher immer wieder Fachliteratur, entwickelten eigene theoretische Modelle und führten zahlreiche Experimente durch. Während des Turniers präsentierten sie ihre Ergebnisse vor einer internationalen Fachjury. Wettkampfsprache bei diesen „Physics Fights“ war Englisch. Besonders die Vermessung der Nebeltröpfchen hatte es in sich. Allein die deutsche Mannschaft löste diese Aufgabe mit Bravour - und „Utensilien aus dem Baumarkt“, wie Teamleiter Lehn berichtet.
Mit Rudolf Lehn und Bernd Kretschmer an der Spitze holte die deutsche Equipe bislang dreimal den „Cup“ und belegte ansonsten mindestens Platz Drei. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft begleitet diese Aktivitäten seit Jahren mit Auszeichnungen der beteiligten Schüler und jüngst mit dem Georg-Kerschensteiner-Preis für Lehn und Kretschmer.
Für den Wettbewerb trainierte das deutsche Team - die Schüler stammen aus Bayern und Baden-Württemberg – im Rahmen der Physik-AG des Lörracher Hans-Thoma-Gymnasiums sowie am Schülerforschungszentrum Bad Saulgau (SFZ), in der Nähe von Ulm. Das SFZ fördert Schülerinnen und Schüler mit Interesse an den Naturwissenschaften. Es kooperiert mit dem Störck-Gymnasium in Saulgau, dem Kepler-Seminar in Stuttgart und der Universität Ulm. Unterstützt wird das SFZ von Unternehmen der Region. Förderer sind außerdem die Stadt Bad Saulgau, das Kultusministerium Baden-Württemberg, die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung (Hanau), die Stiftung für Bildung und Behindertenförderung (Stuttgart), die Kinzelmann-Stiftung (Bad Saulgau) sowie die Landesstiftung Baden-Württemberg.
Von links nach rechts: Igor Gotlibovych, Matthias Müller, Renate Landig, Markus Helmer, Christoph Tavan
Das deutsche Team:
Igor Gotlibovych (München, Maria-Theresia-Gymnasium)
Matthias Müller (Bad Saulgau, Störck-Gymnasium)
Renate Landig (Bad Saulgau, Störck-Gymnasium)
Markus Helmer (Giengen an der Brenz, Margarete-Steiff-Gymnasium)
Christoph Tavan (Lörrach, Hans-Thoma-Gymnasium)
Teamleiter:
StD Bernd Kretschmer (Hans-Thoma-Gymnasium, Lörrach)
StD Rudolf Lehn (Schülerforschungszentrum Bad Saulgau)
Weitere Infos:
- International Young Physicists’ Tournament: http://www.iypt.org
- Die Aufgaben des Wettbewerbs:
http://www.users.bigpond.net.au/.../international/problems.htm - Schülerforschungszentrum Bad Saulgau: http://www.sfz-bw.de/index-main.html