Preiswürdig: Einzelne Atome sehen
Newcomb-Cleveland-Preis der Zeitschrift Science für Physiker aus Harvard und München.
Der Newcomb-Cleveland-Preis wird jährlich für die beste in der Zeitschrift Science veröffentlichte Arbeit verliehen. In dem für 2011 nun ausgzeichneten Beitrag berichtete ein Forscherteam um Markus Greiner von der Harvard University, wie es ihm erstmals gelungen war, einzelne Atome in einem Lasergitter einzufangen und sichtbar zu machen. Der Preis wird von der American Association for the Advancement of Science ausgelobt und ist mit 25.000 Dollar dotiert.
Die Physiker benutzten für ihr Experiment ein Laserstrahlenraster, um eine Atomwolke bei sehr tiefen Temperaturen einzufangen. Mit ihrem eigens entwickelten Quantengas-Mikroskop konnten sie das von den Atomen gestreute Laserlicht messen und so die Präsenz eines einzelnen Atoms nachweisen. In einem Lasergitter eingefangene Atome gelten schon lange als attraktive Kandidaten für den Bau eines Quantencomputers. Die nun ausgezeichnete Arbeit ebnet den Weg dahin, denn die Abbildung einzelner Atome ist eine wesentliche Voraussetzung, um den Zustand dieser Atome gezielt zu manipulieren und sie für Rechenleistungen einzusetzen.
Als einziger theoretischer Physiker im Team war Lode Pollet für die Simulationen der Experimente zuständig. Pollet leistete seinen Beitrag als Stipendiat des Schweizer Nationalfonds an der Universität Harvard zwischen April 2009 und August 2010 und ist heute Professor für Theoretischen Nanophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
SNF / PH