25.07.2022

Quantentechnologie für Start-Ups

Land Niedersachsen fördert einen Inkubator für Firmengründungen.

Ob im Computing, für die Sensorik oder in der Kryptografie – die Möglichkeiten, Quanten­prozesse für technologische Innovationen einzusetzen, sind vielversprechend. Die Anstrengungen in der Grundlagen­forschung sind intensiv. Und nicht minder die Ansätze, all diese techno­logischen Versprechungen auch ganz praktisch werden zu lassen. Im Quantum Valley Lower Saxony (QVLS), in dem die quanten­technologischen Kompetenzen in Niedersachsen gebündelt sind, ist dieser Weg in die Praxis bereits angelegt: Mit einem Hightech-Inkubator soll die Gründung von Startups, die auf Quanten­technologien setzen, substanziell unterstützt werden. Das Land Nieder­sachsen fördert diesen speziellen Hightech-Inkubator mit 4,7 Millionen Euro. 

Abb.: Übergabe des Förderbescheids mit Nicolas Spethmann, Frank Härtig,...
Abb.: Übergabe des Förderbescheids mit Nicolas Spethmann, Frank Härtig, Stefan Muhle und Anna Cypionka. (Bild: PTB)

„Quantencomputing wird alle Bereiche unserer Gesellschaft nachhaltig verändern“, sagt Stefan Muhle, Staatssekretär im Nieder­sächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digi­talisierung. „Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren gezeigt: Unternehmen, die bei der Umsetzung der digitalen Transformation der allgemeinen Entwicklung hinterher­hinken, haben es heute schwerer, sich gegen Mitbewerbende im Markt zu behaupten. Der QVLS-HTI wird Quanten­technologien so niedrigschwellig wie möglich in eine wirtschaftliche Nutzung überführen und Unternehmen dabei unterstützen, sich möglichst frühzeitig auf diese erneute „Industrielle Revolution“ vorzu­bereiten.“ 

„Wir freuen uns sehr über diese starke Unterstützung vom Land – mit der Impuls­förderung für den QVLS-HTI bietet sich eine einmalige Möglichkeit, die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt zu bringen. 14 Teams stehen in den Startlöchern, um Ihre Ideen in Niedersachsen umzusetzen.“, sagt Nicolas Spethmann, Koordinator des QVLS-HTI. Getragen wird der QVLS-HTI mit einer Förderzeit bis Ende 2024 durch das Quanten­technologie-Kompetenz­zentrum der PTB, zusammen mit den universitären Partnern aus Hannover (Leibniz Universität) und Braunschweig (Technische Universität). Zugleich ist der Inkubator eingebunden in das Quantum Valley Lower Saxony (QVLS).

Das zentrale Ziel von QVLS-HTI ist der Aufbau einer langfristigen und schlag­kräftigen Struktur zur Unterstützung von Deep-Tech-Firmen­gründungen im Umfeld der Quantentechnologien. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist ein niedrig­schwelliger Zugang zu High-Tech-Infrastruktur und hoch-spezialisiertem Experten­wissen. Beides wird in der Region Hannover-Braunschweig durch das QVLS repräsentiert, dem Zusammenschluss der Quanten­technologie-Aktivitäten von Forschungseinrichtungen und Universitäten in der Region. Ein zentrales Ziel ist hier die Entwicklung eines 50-Qubit-Quanten­computer-Demonstrators. Der QVLS-HTI soll komplementär hierzu Quanten­technologien und begleitende Enabling Technologies so effizient wie möglich in eine wirtschaftliche Nutzung überführen und damit das „Valley of Death“ zwischen Forschung und Markt überwinden helfen. 

Im Rahmen des QVSL-HTI sind durch einen Auswahlprozess 14 Teams – junge Unternehmen, Neugründungen, Ansiedlungen aus dem Ausland – ausgewählt worden. Jedes der Teams wird zusätzlich mit bis zu 200.000 Euro vom Land durch den QVLS-HTI gefördert und erhält damit einen starken Impuls. Während der öffentlich geförderten Phase ist die Gründung einer sich selbst­tragenden Einrichtung geplant, die eine schlagkräftige und langfristige Struktur für den Technologie­transfer bietet. Staatssekretär Stefan Muhle abschließend: „Der PTB ein herzlicher Dank für das Engagement beim Aufbau von Hightech-Inkubator-Strukturen in Niedersachsen. Mit dem QVLS-HTI entsteht ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Innovation, Transfer und Gründergeist in Nieder­sachsen. Den Startups wünsche ich jeden Erfolg!“

PTB / JOL

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