Quantentechnologie für Start-Ups
Land Niedersachsen fördert einen Inkubator für Firmengründungen.
Ob im Computing, für die Sensorik oder in der Kryptografie – die Möglichkeiten, Quantenprozesse für technologische Innovationen einzusetzen, sind vielversprechend. Die Anstrengungen in der Grundlagenforschung sind intensiv. Und nicht minder die Ansätze, all diese technologischen Versprechungen auch ganz praktisch werden zu lassen. Im Quantum Valley Lower Saxony (QVLS), in dem die quantentechnologischen Kompetenzen in Niedersachsen gebündelt sind, ist dieser Weg in die Praxis bereits angelegt: Mit einem Hightech-Inkubator soll die Gründung von Startups, die auf Quantentechnologien setzen, substanziell unterstützt werden. Das Land Niedersachsen fördert diesen speziellen Hightech-Inkubator mit 4,7 Millionen Euro.
„Quantencomputing wird alle Bereiche unserer Gesellschaft nachhaltig verändern“, sagt Stefan Muhle, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. „Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren gezeigt: Unternehmen, die bei der Umsetzung der digitalen Transformation der allgemeinen Entwicklung hinterherhinken, haben es heute schwerer, sich gegen Mitbewerbende im Markt zu behaupten. Der QVLS-HTI wird Quantentechnologien so niedrigschwellig wie möglich in eine wirtschaftliche Nutzung überführen und Unternehmen dabei unterstützen, sich möglichst frühzeitig auf diese erneute „Industrielle Revolution“ vorzubereiten.“
„Wir freuen uns sehr über diese starke Unterstützung vom Land – mit der Impulsförderung für den QVLS-HTI bietet sich eine einmalige Möglichkeit, die wissenschaftliche Exzellenz der Region in den Markt zu bringen. 14 Teams stehen in den Startlöchern, um Ihre Ideen in Niedersachsen umzusetzen.“, sagt Nicolas Spethmann, Koordinator des QVLS-HTI. Getragen wird der QVLS-HTI mit einer Förderzeit bis Ende 2024 durch das Quantentechnologie-Kompetenzzentrum der PTB, zusammen mit den universitären Partnern aus Hannover (Leibniz Universität) und Braunschweig (Technische Universität). Zugleich ist der Inkubator eingebunden in das Quantum Valley Lower Saxony (QVLS).
Das zentrale Ziel von QVLS-HTI ist der Aufbau einer langfristigen und schlagkräftigen Struktur zur Unterstützung von Deep-Tech-Firmengründungen im Umfeld der Quantentechnologien. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist ein niedrigschwelliger Zugang zu High-Tech-Infrastruktur und hoch-spezialisiertem Expertenwissen. Beides wird in der Region Hannover-Braunschweig durch das QVLS repräsentiert, dem Zusammenschluss der Quantentechnologie-Aktivitäten von Forschungseinrichtungen und Universitäten in der Region. Ein zentrales Ziel ist hier die Entwicklung eines 50-Qubit-Quantencomputer-Demonstrators. Der QVLS-HTI soll komplementär hierzu Quantentechnologien und begleitende Enabling Technologies so effizient wie möglich in eine wirtschaftliche Nutzung überführen und damit das „Valley of Death“ zwischen Forschung und Markt überwinden helfen.
Im Rahmen des QVSL-HTI sind durch einen Auswahlprozess 14 Teams – junge Unternehmen, Neugründungen, Ansiedlungen aus dem Ausland – ausgewählt worden. Jedes der Teams wird zusätzlich mit bis zu 200.000 Euro vom Land durch den QVLS-HTI gefördert und erhält damit einen starken Impuls. Während der öffentlich geförderten Phase ist die Gründung einer sich selbsttragenden Einrichtung geplant, die eine schlagkräftige und langfristige Struktur für den Technologietransfer bietet. Staatssekretär Stefan Muhle abschließend: „Der PTB ein herzlicher Dank für das Engagement beim Aufbau von Hightech-Inkubator-Strukturen in Niedersachsen. Mit dem QVLS-HTI entsteht ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Innovation, Transfer und Gründergeist in Niedersachsen. Den Startups wünsche ich jeden Erfolg!“
PTB / JOL