09.08.2010

Reparatur des ISS-Kühlsystems verzögert sich

Nach acht Stunden im All mussten zwei Astronauten ihr Manöver vorzeitig beenden. Ein weiterer Ausstieg ist am kommenden Mittwoch geplant.

Nach acht Stunden im All mussten zwei Astronauten ihr Manöver vorzeitig beenden. Ein weiterer Ausstieg ist am kommenden Mittwoch geplant.

Beim längsten Außeneinsatz in der Geschichte der Internationalen Raumstation ISS ist es zwei Astronauten nicht gelungen, das defekte Kühlsystem wie geplant zu reparieren. Nach acht Stunden und drei Minuten im All mussten die US-Amerikaner Doug Wheelock und Tracy Caldwell Dyson ihr Manöver am Samstag beenden, ohne alle für den Tag geplanten Arbeiten erledigt zu haben.

Bei ihrem Versuch, eine Pumpe auszuwechseln, strömten ein bis zwei Kilogramm giftigen Ammoniaks aus einem Leck, teilte die US- Raumfahrtbehörde NASA mit. Die Reparatur musste deshalb unterbrochen werden und sei nun weit hinter dem Plan zurück. Vielleicht müsse nach einem ohnehin geplanten zweiten Ausstieg am kommenden Mittwoch noch ein dritter folgen.

Abb.: Die ISS-Astronauten Doug Wheelock (links) und Tracy Caldwell Dyson bei der Arbeit an der defekten Pumpe. (Bild: NASA TV)

Die Operation rund 350 Kilometer über der Erde hatte mit fast halbstündiger Verspätung um 13.19 Uhr (MESZ) begonnen. Die Astronauten zogen Schläuche aus der kaputten Pumpe, um sie abbauen zu können. Das Leck sei beim Entfernen der letzen von vier Leitungen aufgetreten.

Da befürchtet wurde, dass auch die Raumanzüge der Astronauten mit einer giftigen Kühlflüssigkeit in Kontakt gekommen wären, mussten sich beide dem Sonnenlicht aussetzen, um mögliche Ammoniak-Flecken verdunsten zu lassen. Als Wheelock und Caldwell in die Raumstation zurückkletterten, fanden sie jedoch keine Rückstände.

Die ISS verfügt über zwei Kühlsysteme, die eine Überhitzung der Elektronik verhindern sollen. Eines davon war am Samstag vergangener Woche ausgefallen. Seitdem sind aus Vorsicht einige Geräte abgeschaltet. Die Reparatur gilt als  kompliziert, weil die Leitungen sehr fest angeschlossen sind und die Ersatz-Pumpe etwa 350 Kilogramm schwer ist.

Das sechsköpfige Team auf der ISS sei durch den Ausfall des einen Kühlsystems aber nicht in Gefahr geraten, betonte die NASA. Zumindest die wichtigen Systeme an Bord arbeiteten normal. Kritisch werde es nur, wenn auch das zweite Kühlsystem ausfalle, bevor das erste repariert sei.

Die NASA hatte erwartet, dass die Pumpe nach ungefähr 100 000 Stunden Laufzeit getauscht werden muss. Genau für einen solchen Fall werden vier Ersatzteile außerhalb der ISS gelagert. Der Ausfall hätte plangemäß allerdings erst in einigen Jahren passieren dürfen.

dpa/BD

  

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