28.06.2007

Schnellster Computer erneut aus USA

Mit einer Leistung von 280,6 Billionen Rechenschritten pro Sekunde führt wieder der Supercomputer BlueGene/L von IBM die TOP500-Liste der schnellsten Supercomputer an.

Dresden (dpa) - Der schnellste Computer der Welt ist zum sechsten Mal in Folge die Rechenanlage BlueGene/L im Kernforschungszentrum Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) der US-Regierung. Mit einer Leistung von 280,6 Billionen Rechenschritten pro Sekunde (Teraflops) führt der Supercomputer von IBM auch die neue Liste der «Top 500» an, die am Mittwoch in Dresden veröffentlicht wurde. Erneut ist auch eine Anlage aus Deutschland unter den zehn schnellsten Rechnern der Welt. Das im Leibnitz Computer Center in München installierte System der Firma SGI schafft 56,5 Teraflops und liegt damit auf Platz zehn. Es ist etwa 7000 Mal schneller als ein moderner PC, der 0,008 Teraflops erreicht.

Europas schnellster Rechner ist weiterhin «Mare Nostrum», der im Barcelona Supercomputing Center in Spanien in einer alten Kirche untergebracht ist und mit 62,63 Teraflops Wissenschaftlern für Forschungszwecke zur Verfügung steht. Der schnellste Computer für rein akademische Zwecke belegt mit 73 Teraflops Platz sieben und steht am Rensselaer-Polytechnikum in Troy (US-Staat New York). Die 500 schnellsten Supercomputer leisten zusammengerechnet 4,92 Petaflops (Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde).

Um in die zwei Mal im Jahr veröffentlichte «Top 500»-Liste aufgenommen zu werden, haben sich die Anforderungen innerhalb eines halben Jahres verdoppelt. Das mit einer Leistung von 9,2 Teraflops auf Platz 500 gelandete System, eine Anlage im Pacific Northwest National Laboratory, wäre nach Angaben der Herausgeber der Liste im vergangenen November noch auf Platz 216 gekommen. Vor einem Jahr war mit der Anlage JUBL des Forschungszentrums Jülich erstmals seit 2001 ein deutsches System unter den ersten Zehn gelandet.

Der amerikanische Computerbauer IBM, der 6 der 10 schnellsten und 23 der 50 schnellsten Superrechner gebaut hat, will mit seinem neuen System BlueGene/P auch künftig seine Spitzenposition verteidigen. Aus dieser Serie soll voraussichtlich bereits im kommenden Jahr ein Supercomputer fertig gestellt werden, der eine permanente Rechengeschwindigkeit von mehr einem Petaflop erreicht und damit rund 100.000 Mal leistungsfähiger wäre als ein gewöhnlicher Personal Computer (PC). Schon in diesem Herbst soll ein System der BlueGene/P- Reihe am Forschungszentrum Jülich installiert werden. Es ist auf 220 Teraflops ausgelegt und wäre damit derzeit unter den schnellsten drei Supercomputern der Welt.

Seit 1993 veröffentlicht Hans Werner Meuer, Professor an der Universität in Mannheim, mit drei weiteren Wissenschaftlern die «Top 500»-Rangliste im Rahmen der Internationalen Supercomputer-Konferenz, die diesmal in Dresden stattfindet.

Tabelle: Die zehn schnellsten Supercomputer der Welt

Rang System Institution/Staat Prozessoren Teraflops (Hersteller)
1 BlueGene

Lawrence Livermore National Laboratory/USA

131.072 280,6 (IBM)
2 Jaguar Oak Ridge National Laboratory/USA 23.016 101,7 (Cray)
3 Red Storm Sandia National Laboratory/USA 26.544 101,4 (Cray)
4 BlueGene IBM-Forschungszentrum/USA 40.960 91,3 (IBM)
5 BlueGene New York Center for Computational Science/USA 36.864 82,1 (IBM)
6 ASC Purple Lawrence Livermore National Laboratory/USA 12.208 75,8 (IBM)
7 BlueGene Rensselaer-Polytechnikum/USA 32.768 73,0 (IBM)
8 Abe National Center for Supercomputing Applications/USA 9.600 62,7 (Dell)
9 MareNostrum Barcelona Supercomputing Center/Spanien 10.240 62,6 (IBM)
10 HLRB-II Leibniz-Rechenzentrum München/Deutschland 9.728 56,5 (SGI)
 

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