10.07.2006

Siliziumsparende Fertigung

Der Solarzellen-Hersteller ErSol reagiert auf die Verknappung des Rohstoffs Silizium mit dem Einstieg in eine materialsparende Produktionstechnologie.

Erfurt (dpa) - Der börsennotierte Solarzellen-Hersteller ErSol reagiert auf die Verknappung des Rohstoffs Silizium mit dem Einstieg in eine materialsparende Produktionstechnologie. Mit Investitionen von mehr als 80 Millionen Euro entsteht in Erfurt eine Fabrik für so genannte Dünnschichtmodule. Bis 2008 soll schrittweise eine Fertigungskapazität von 40 Megawatt pro Jahr aufgebaut werden, die mittelfristig auf bis zu 100 Megawatt erweitert werden könnte, sagte Vorstandschef Claus Beneking am Freitag zum Baubeginn. Mit der Investition seien rund 120 neue Arbeitsplätze verbunden.

Bei der Dünnschicht-Technologie wird Silizium auf ein nur wenige Millimeter dünnes Glassubstrat aufgebracht. Herkömmliche Zellen bestehen komplett aus Silizium. Interessenten aus dem In- und Ausland wollen nach Unternehmensangaben mit den Modulen große Freiflächen- Solaranlagen errichten.

Die Anwendung der Dünnschicht-Technologie ermögliche eine «von der Siliziumverfügbarkeit nahezu unabhängige Wachstumsoption» und Möglichkeiten zur Kostensenkung, sagte der Geschäftsführer der ErSol- Tochter, Thin Film GmbH, Karsten Weltzien. Bis Sommer nächsten Jahres soll die Fabrik mit einer Produktionsfläche von etwa 6000 Quadratmetern fertig gestellt sein. Die Anlagen dafür würden von der Schweizer UNAXIS S.A. bezogen. ErSol sieht darin eine Ergänzung zur kristallinen Zelltechnologie, die damit nicht verdrängt werde.

Das neue Werk ist Bestandteil eines Investitionsprogramms mit einem Volumen von insgesamt rund 190 Millionen Euro, das bis 2008 für die ErSol-Standorte in Erfurt und Arnstadt angekündigt ist. Die Mitarbeiterzahl in der Gruppe soll sich in diesem Zeitraum um 200 auf 500 erhöhen. ErSol will mit dem Kapazitätsausbau in die Liga der weltweit zehn größten Solarzellenhersteller aufsteigen. 2006 rechnet der Vorstand mit einer Umsatzverdopplung von 64,4 Millionen auf bis zu 125 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern soll 25 bis 30 Millionen Euro erreichen nach 9,5 Millionen Euro 2005.

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