21.11.2016

Simulationen für bessere Akkus

Graduiertenkolleg „SiMET – Simulation mechanisch-elektrisch-thermischer Vorgänge in Lithium-Ionen-Batterien“ startet 2017.

Batterien gelten als Schlüssel­komponenten für viele Zukunfts­technologien, besonders die Elektromobilität oder die Strom­versorgung aus fluktuierenden erneuerbaren Quellen. In vielen mobilen und stationären Anwendungen von Smartphones über Elektroautos bis hin zu Batteriespeichern im Stromnetz sind inzwischen Lithium-Ionen-Batterien anzutreffen. Im Rahmen des neuen Graduierten­kollegs SiMET am KIT arbeiten Nachwuchs­forscher im Rahmen inter­disziplinärer Doktorarbeiten an der Modell­bildung und der Entwicklung numerischer Simulations­methoden für die in Lithium-Ionen-Batterien ablaufenden, eng miteinander verknüpften mechanisch-elektrisch-thermischen Prozesse. Solche Simulations­methoden bilden ein wichtiges Werkzeug für die weitere Entwicklung effizienter und leistungs­fähiger Batterie­systeme.

Abb.: Die miteinander verbundenen mechanisch-elektrisch-thermischen Vorgänge in Lithium-Ionen-Batterien sind Gegenstand der Arbeiten im Graduiertenkolleg SiMET. (Bild: KIT)

Die Arbeiten in SiMET werden sowohl der Multi­skalarität der Materialien und Komponenten in Batterien als auch der Multi­disziplinarität der in ihnen ablaufenden Vorgänge gerecht: Sie befassen sich mit sämtlichen Einheiten von Partikeln innerhalb der mikroporösen Elektroden bis zur kompletten Zelle, mit Größen von wenigen Nanometern bis zu etlichen Zentimetern. Dabei verbinden sie verschiedene Diszi­plinen wie Verfahrens­technik, Elektro­technik, Maschinenbau, Material­wissenschaften, Chemie, Physik und Mathematik. Die Modelle zielen auf ein breites Spektrum von vor allem ingenieur­technischen Fragen ab. So sollen sie unter anderem erlauben, das elektrische Betriebsverhalten in einem großen Temperatur­bereich zu simulieren, die Wirkung verschiedener innerer Strukturen auf die Leistungs­fähigkeit der Zellen aufzeigen und zum Verständnis mechanisch und thermisch induzierter Schädigungs­effekte beitragen. Ergänzend zur modellgestützten Simulation bietet SiMET einen direkten Zugang zu experi­mentellen Möglich­keiten von der Computer­tomographie bis zu komplexen elektrochemischen und thermischen Mess­verfahren. Die Experimente dienen dazu, Parameter zu bestimmen und die Modelle zu validieren.

„Wir freuen uns, dass eine große Gruppe von Doktoranden nun die Möglichkeit erhält, über mehrere Jahre gemeinsam in diesem zukunfts­orientierten und anspruchs­vollen Themenfeld zu forschen“, erklärt der Sprecher von SiMET, Thomas Wetzel, Leiter des Bereichs Wärme- und Stoffübertragung am Institut für Thermische Verfahrens­technik (TVT) des KIT. „SiMET wird durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Ingenieur- und Natur­wissenschaften mit ihren vielfältigen Sichtweisen geprägt. Wir sind überzeugt, dass so beste Voraus­setzungen für die Gewinnung neuer Erkenntnisse und die Entwicklung neuer Methoden durch die Promo­vierenden entstehen.“

Die Kollegiaten sollen aus allen genannten wissen­schaftlichen Disziplinen kommen. Sie erhalten eine strukturierte Ausbildung auf individueller, kolleg­übergreifender und internationaler Ebene, unter anderem über inter­disziplinäre Betreuungs­tandems, ein breites fachliches und überfachliches Kursprogramm, spezifische Software­kurse, Teilnahme an Konferenzen und internationale Forschungs­aufenthalte. Die DFG richtet insgesamt 20 neue Graduierten­kollegs ein. Diese erhalten zusammen rund 87 Millionen Euro Fördermittel in viereinhalb Jahren. Ziel der Graduierten­kollegs ist die Qualifizierung von Doktoranden im Rahmen eines thematisch fokussierten Forschungs­programms sowie eines strukturierten Qualifizierungs­konzepts.

KIT / JOL

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