Sojus-Kapsel in Kasachstan gelandet
Im zweiten Anlauf ist eine Sojus-Kapsel von der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt - ein erstes Manöver war an technischen Problemen gescheitert.
Im zweiten Anlauf ist eine Sojus-Kapsel von der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt - ein erstes Manöver war an technischen Problemen gescheitert.
Einen Tag später als geplant sind drei Raumfahrer von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Sie landeten am 25. September 2010 mit einer Sojus-Kapsel wie vorgesehen in Kasachstan, wie die russische Raumfahrtagentur Roskosmos in Moskau berichtete. «Der Besatzung geht es gut.» Die beiden russischen Kosmonauten Alexander Skworzow und Michail Kornijenko sowie die US-Astronautin Tracy Caldwell Dyson hatten fast ein halbes Jahr im All verbracht.
Erstmals in der Geschichte der ISS war die Rückkehr von Besatzungsmitgliedern zur Erde verschoben worden. Technische Probleme bei der Abkopplung der Sojus von der ISS hatten den geplanten Start verhindert. Nun aber gelang das Manöver: An einem Fallschirm schwebte das Raumschiff auf dem letzten Stück der Reise zu Boden. Rettungstrupps halfen den Rückkehrern, die strahlend in die Kameras grüßten, aus der Kapsel. Eingehüllt in eine Decke und auf einem Stuhl sitzend telefonierte Caldwell Dyson sofort mit ihrer Familie.
Roskosmos kündigte unterdessen an, von 2013 bei Flügen zwei Plätze für Weltraum-Touristen zu reservieren. Zudem will Russland im kommenden Jahr erstmals eine Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou im südamerikanischen Französisch-Guyana aus ins All schicken. Die Vorbereitungen würden schon bald abgeschlossen, sagte Roskosmos-Chef Anatoli Perminow. Die Kosmonauten Skworzow und Kornijenko sollen für ihre Verdienste ausgezeichnet werden.
Grund für das missglückte Sojus-Manöver am Vortag war nach Angaben von Roskosmos ein fehlerhaftes Signal des Bordcomputers. Die Besatzung sei aber nie in Gefahr gewesen. Experten hätten den Fehler danach rasch behoben und so den erfolgreichen Abschluss der Mission ermöglicht, sagte Roskosmos-Chef Perminow.
Die drei Raumfahrer waren Anfang April zur ISS in 350 Kilometer Höhe geflogen und dort 174 Tage im Einsatz. Währenddessen waren sie für zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten verantwortlich. Caldwell Dyson hatte zudem bei einem schwierigen Außeneinsatz gemeinsam mit ihrem NASA-Kollegen Doug Wheelock das ISS-Kühlsystem repariert.
Nach der Heimkehr ihrer drei Kollegen sind ISS-Kommandeur Doug Wheelock, seine US-Kollegin Shannon Walker und der russische Kosmonaut Fjodor Jurtschichin für einige Wochen alleine auf der Raumstation. Am 10. Oktober 2010 sollen die Russen Oleg Skripotschka und Alexander Kaleri sowie der Amerikaner Scott Kelly auf der ISS ankommen.
DPA/AL