04.06.2004

Spektakuläre Saturn-Bilder erwartet

NASA und ESA erwarten Ende des Monats von der Doppelsonde «Cassini-Huygens» spektakuläre Bilder und Ergebnisse vom Saturn.

Spektakuläre Saturn-Bilder erwartet

NASA und ESA erwarten Ende des Monats von der Doppelsonde «Cassini-Huygens» spektakuläre Bilder und Ergebnisse vom Saturn.

Washington/Darmstadt (dpa) - Nach einem fast siebenjährigen Flug der Doppelsonde «Cassini-Huygens» zum Planeten Saturn erwarten Raumfahrtexperten Ende des Monats faszinierende Bilder und spektakuläre Forschungsergebnisse. Noch nie sei eine Sonde dem Saturn und dessen Ringen so nahe gekommen, sagte der Leiter des Cassini- Projektes bei der US-Raumfahrtbehörde NASA, Robert Mitchell, am Donnerstag in Washington. «Die Emotionen schlagen hoch, es gibt viel Aufregung.»

«Wir sind alle sehr optimistisch», sagte David Southwood, Wissenschaftsdirektor der Europäischen Raumfahrtbehörde (ESA), im Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt. Das europäisch-amerikanische Sonden-Duo werde seine Umlaufbahn um den Planeten am Abend des 30. Juni erreichen. Das europäische Landegerät Huygens soll sich dann am 25. Dezember von der NASA-Trägersonde Cassini trennen und drei Wochen später auf dem Saturnmond Titan aufschlagen. Dieser gilt als erdähnlichster Himmelskörper im Sonnensystem.

In dieser Saturn-Aufnahme vom 21. Mai 2004 sieht man ringförmige Bänder in der Athmosphäre. Mit Cassini-Huygens hofft man herauszufinden, welche Komponenten diese farbigen Ringe erzeugen. (Quelle: NASA/JPL/Space Science Institute)

Huygens sammle bereits während seines 150 Minuten dauernden Fluges durch die Titan-Atmosphäre entscheidende Daten. Den harten Aufschlag werde der Lander nur kurz überleben. Garantiert seien drei Sekunden, erhofft 30 Minuten. Die Zustände auf dem Saturn-Mond Titan mit seiner dichten Stickstoffatmosphäre gelten als vergleichbar mit denen auf der Erde vor vier Milliarden Jahren. Seine genaue Beschaffenheit liegt allerdings verborgen unter einem undurchdringlichen rötlichen Dunstschleier.

Mitchell wies auf mögliche Gefahren hin, die bei Eintritt in das Saturn-System auftreten könnten. So sei es möglich, dass kleine Staubteile oder Partikel die Sonde träfen.

Während der Saturn-Mission soll nach den Worten von Charles Elachi, Direktor im NASA Jet Propulsion Laboratory in Pasadena Kalifornien, geklärt werden, wie alt die Ringe seien und woraus sie bestünden. Außerdem erwarten die Wissenschaftler Aufschluss über die innere Struktur des Planeten sowie über die Oberfläche.

Vor dem Eintritt in das Saturn-System ist am 11. Juni ein weiteres Spektakel geplant. Die «Cassini-Huygens»-Sonde wird dann nämlich ganz gezielt in einer Entfernung von nur 2000 Kilometer am Saturn-Mond Phoebe vorbeifliegen und ihn erforschen.

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