11.03.2009

Start des Satelliten GOCE

Die ESA startet demnächst einen ihrer anspruchvollsten Erdbeobachtungssatelliten zur Erforschung des Schwerefelds der Erde mit bisher unerreichter Auflösung und Genauigkeit



Die ESA startet demnächst einen ihrer anspruchvollsten Erdbeobachtungssatelliten zur Erforschung des Schwerefelds der Erde mit bisher unerreichter Auflösung und Genauigkeit.

Die Daten von GOCE werden einen entscheidenden Beitrag zu präzisen Messungen der Ozeanzirkulation und von Veränderungen des Meeresspiegels leisten, die beide vom Klimawandel betroffen sind. Sie werden außerdem ein besseres Verständnis von Vorgängen im Erdinneren ermöglichen, die mit Vulkanausbrüchen und Erdbeben zusammenhängen.

Eine russische Rockot-Trägerrakete wird den "Satelliten zur Bestimmung des Schwerefelds und der stationären Ozeanzirkulation" am 16. März um 15.21 Uhr MEZ (17.21 Uhr Ortszeit) vom rund 800 km nördlich von Moskau gelegenen Kosmodrom Plessezk aus in eine niedrige Erdumlaufbahn befördern. Der Träger wird von Eurockot Launch Services betrieben, einem Gemeinschaftsunternehmen zwischen EADS Astrium und dem russischen Raumfahrtzentrum Chrunitschew.

Der ESA-Satellit, der 1 Tonne auf die Waage bringt, führt ein Präzisions-Gradiometer zur Messung der Veränderungen des Schwerefelds entlang aller drei Achsen mit. Die erfassten Daten werden zur Erstellung einer Karte des Geoids, der Bezugsfläche der Erde, und von Anomalien des Schwerefelds in hoher Auflösung beitragen. Eine solche Karte wird nicht nur unser Wissen über und unser Verständnis der inneren Strukturen der Erde erheblich erweitern, sondern auch weit genauere Bezugsdaten für Ozean- und Klimastudien und die Erforschung der Ozeanzirkulation liefern. Zu den praktischen Anwendungen dieser Mission gehören außerdem die Bereitstellung von Bezugsdaten über den Meeresspiegel sowie für das Bauwesen und die Städteplanung.

Um diese Mission zu ermöglichen, musste die ESA mit einem Konsortium von 45 europäischen Unternehmen unter der Federführung von Thales Alenia Space und Wissenschaftlern gewaltige technische Herausforderungen meistern, nämlich einen Satelliten zu entwerfen, der seine Kreise so erdnah zieht, dass er hochgenaue Daten des Schwerefelds sammeln kann, gleichzeitig jedoch auch in der Lage ist, die durch die Restatmosphäre in seiner Umlaufbahn in nur 260 km Höhe verursachten Störungen herauszufiltern. Das Ergebnis ist ein schlankes, pfeilspitzenförmiges aerodynamisches Design von 5 Metern Länge, ausgerüstet mit Niedrigleistungs-Ionentriebwerken, mit denen der atmosphärische Widerstand ausgeglichen werden kann.

GOCE ist der erste einer Reihe zu startender Erdforschungssatelliten. Die Erdforschungsmissionen wurden von der ESA in die Wege geleitet, um die Erkundung der Atmosphäre, der Biosphäre, der Hydrosphäre, der Kryosphäre und des Inneren unseres Planeten zu fördern.

Die Öffentlichkeit kann die Übertragung des Starts auch unter www.esa.int/goce mitverfolgen.

Für 2009 sind die Starts von zwei weiteren Erdforschungsmissionen geplant: SMOS (im Sommer) zur Untersuchung der Bodenfeuchtigkeit und des Salzgehalts der Ozeane und Cryosat 2 (im Spätherbst) zur Messung der Dicke der Eisschichten.

ESA


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