02.07.2019 • Energie

Sturmsichere Strommasten aus Polyurethan

Reduzierte Montage- und Wartungskosten für Stromversorger.

In katastrophengefährdeten Ländern können künftig Strommasten aus Polyurethan eingesetzt werden, um das Stromnetz resistenter zu machen und die Versorgung nach Ausfällen rasch wiederherzustellen. Die robusten und ultraleichten Boldur-Strommasten werden mittels eines speziellen Faserwickelverfahrens aus dem Polyurethan Elastolit hergestellt. Sie widerstehen den härtesten Wetterbedingungen und gewährleisten eine zuverlässige Stromversorgung in Katastrophengebieten. 

Abb.: Traditionelle Masten aus Beton (links) sind schwer, wenig flexibel und...
Abb.: Traditionelle Masten aus Beton (links) sind schwer, wenig flexibel und deshalb anfällig für Sturmschäden. Der neue Mast aus Polyurethan (rechts) dagegen ist leicht, flexibel und kann deshalb auch höhere Windgeschwindigkeiten überstehen. (Bild: BASF)

„In Ländern, die anfällig für Naturkatastrophen wie Taifune, Überschwemmungen und Erdbeben sind, kommt es entsprechend häufig zu schweren Sachschäden und großflächigen Stromausfällen“, erklärt Andy Postlethwaite von BASF. „Aufgrund unserer Forschungskompetenz in der Compoundierung von Endlosglasfasern und PU-Werkstoffen und dank unseres umfassenden Verständnisses der Kundenbedürfnisse konnten wir den Strommast erfolgreich neu erfinden und im Vergleich zu herkömmlichen Betonmasten leichter, langlebiger und widerstandsfähiger machen.“

Die neuen Masten aus Polyurethan, die lediglich 220 Kilogramm wiegen, haben eine Bruchfestigkeit, die zehnmal höher ist als ihr Gewicht. Ähnliche Festigkeiten wurden bei Masten mit einem Gewicht von 40 bis maximal 220 Kilogramm realisiert. Deshalb können die Masten bei Naturkatastrophen starkem Wind standhalten und stürzen nicht kaskadenförmig um. Dieses Phänomen tritt auf, wenn herkömmliche Strommasten aus Beton wie Dominosteine umfallen und wodurch großflächige Versorgungsausfälle entstehen.

Ein typischer zwölf Meter langer Betonmast mit mehr als 850 Kilogramm Gewicht ist schwer zu transportieren und kann ohne Maschinen wie Kräne, Ausleger oder Hubsteiger kaum aufgestellt werden. Für den Transport der Masten aus Polyurethan werden dagegen lediglich vier Mann und deutlich weniger Hebemaschinen benötigt.

Im Gegensatz zu Masten aus Holz, Stahl oder Beton sind die Masten aus Polyurethan korrosionsbeständig und erfordern keine regelmäßigen Inspektionen auf Fäulnis und Insektenbefall. Die Masten sind mit einer speziell formulierten, UV-beständigen Deckschicht überzogen, die ihre Lebensdauer verlängert. Dank dieser Merkmale können Netzbetreiber ihre Wartungskosten senken und die Betriebsdauer des Stromnetzes verlängern.Darüber hinaus sind die Masten feuerbeständig und schnell selbstlöschend. 

BASF / RK

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