Teilchenbeschleuniger auf Pfählen
Vorbereitungen für FAIR-Rohbau schreiten schneller voran als geplant.
In Darmstadt entsteht derzeit eine der weltweit größten Forschungsanlagen: der internationale Teilchenbeschleuniger FAIR, der 2018 den wissenschaftlichen Betrieb aufnehmen soll. Momentan werden zur Stabilisierung des Baugrunds rund 1400 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 1,20 Metern gesetzt, die bis zu 65 Meter in die Tiefe reichen und ein tragfähiges Fundament für die schweren Gebäude liefern. Voraussichtlich ein halbes Jahr früher als geplant sind diese Vorarbeiten abgeschlossen. So kann wie vorgesehen 2015 der Rohbau der Anlage beginnen. Mehr als die Hälfte der insgesamt rund 1400 Bohrpfähle zur Stabilisierung des Baugrunds sind bereits hergestellt. Sie sollen dafür sorgen, dass sich die Gebäude nur wenig und vor allem gleichmäßig setzen.
Abb.: Betonierung eines der 1400 nötigen Bohrpfähle, die den Untergrund für den Rohbau stabilisieren sollen (Foto: M. Bernards für FAIR).
Da der Baugrund bis in große Tiefen aus Sand, Ton und Schluff besteht, sollen die mit Stahl verstärkten Betonpfähle den Untergrund stabilisieren und die Fundamente der Bauwerke tragen. Im Sommer 2014 sind die Bohrpfahlarbeiten voraussichtlich beendet. FAIR-Baudirektor Florian Hehenberger lobte die Arbeit des Bauunternehmens. Es habe die Bohrpfahltechnik vor Ort optimiert und könne mittlerweile mit fünf modernen Drehbohrgeräten – unter anderem den weltweit größten Spezialtiefbaugeräten dieser Art – je einen Bohrpfahl pro Tag stellen. Dank einer verbesserten Konstruktion seien voraussichtlich weniger Bohrpfähle als geplant nötig und die Pfahlgründung würde am Ende womöglich kostengünstiger als veranschlagt.
Bis 2015 werden noch verschiedene kleinere Arbeiten auf der Baustelle abgeschlossen, dann soll der Rohbau der Anlage beginnen. Nach der Fertigstellung im Jahr 2018 wollen Wissenschaftler mithilfe des Teilchenbeschleunigers die Entwicklung des Universums vom Urknall bis heute untersuchen und die Bausteine der Materie erforschen. Neben der Grundlagenforschung sollen an FAIR auch neue medizinische Therapie- und Diagnoseverfahren, energieeffiziente Hochleistungscomputer und neue Materialien entwickelt werden.
FAIR / AH