Teilchenbeschleuniger LHC läuft wieder
Nach weiteren zwei Monaten Wartungsarbeiten rasen wieder Protonen durch den Ringtunnel.
Nach weiteren zwei Monaten Wartungsarbeiten rasen wieder Protonen durch den Ringtunnel.
Der größte Teilchenbeschleuniger der Welt läuft wieder. Am Genfer Institut CERN habe das Gerät in der Nacht zum 28. Februar 2010 seinen Betrieb nach Wartungsarbeiten wieder aufgenommen, bestätigte das Institut. Der erste Protonenstrahl sei um 04.10 Uhr MEZ durch den 27 Kilometer langen Ringtunnel des LHC gerast. Nachdem der «Large Hadron Collider» nach einer Panne während gut einem Jahr stillgestanden hatte, ließen die Physiker des CERN im November 2009 erstmals wieder Protonen aufeinanderprallen. Bis vor kurzem liefen nochmals Wartungsarbeiten.
Die Wissenschaftler am Kernforschungsinstitut CERN lassen die Strahlen kollidieren, um neue Einblicke in die Entstehung des Universums zu erhalten. In einer ersten Phase wird der LHC mit der Hälfte seines Potenzials laufen. Mitte März 2010 soll er eine Kollisionsenergie von 7 Tera-Elektronenvolt (TeV) erreichen, die er bis im Herbst 2011 nicht überschreiten wird. Danach wird er neu konfiguriert, damit er das Fernziel von 14 TeV erreichen kann.
Auch die Hälfte des Potenzials erlaubt bereits neue Entdeckungen. Die Forscher sind in diesem Bereich mit einem bisher unbekannten Umfeld konfrontiert. Mit den Kollisionen sollen Bedingungen wie kurz nach dem Urknall simuliert werden. Dadurch können vielleicht bislang nur theoretisch beschriebene Teilchen wie das «Higgs-Boson» nachgewiesen werden. Das «Higgs-Boson» ermöglicht gemäß dem Standardmodell der Physik, dass Teilchen überhaupt Masse haben.
Eröffnet wurde der LHC am 10. September 2008. Nach neun Tagen legte eine Panne im Kühlsystem den Beschleuniger lahm. Die Reparaturarbeiten dauerten viel länger als geplant.
dpa
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