Theorie und Praxis
Vitali Efimov und Rudolf Grimm erhalten Faddeev-Medaille.
Die Physiker Vitali Efimov und Rudolf Grimm haben gemeinsam ein Stück Physikgeschichte geschrieben und erhalten dafür in dieser Woche die Faddeev-
Abb.: Vitali Efimov (links) und Rudolf Grimm (rechts; Bild: IQOQI)
Rudolf Grimm und Vitali Efimov erhalten die Auszeichnung morgen Mittwoch, 11. Juli 2018 bei der 22. Internationalen Tagung für Mehrteilchenprobleme in der Physik in Caen, Frankreich. Vitali Efimov wird für die theoretische Entdeckung ausgezeichnet, dass ein System von drei Bosonen aufgrund von quantenmechanischen Eigenschaften unendlich viele gebundene Zustände bilden kann, selbst wenn jeweils zwei davon überhaupt keine Bindung eingehen können. Diese Eigenschaft ist heute als Efimov-
Es ist eine der großen Geschichten, die die Wissenschaft manchmal schreibt: 1970 hatte ein theoretischer Physiker in Russland eine verblüffend einfache Lösung für ein sehr kompliziertes Problem gefunden. Vitaly Efimov dachte über das Verhalten von drei sich gegenseitig anziehenden Objekten in der Quantenwelt nach. Während sich die Wechselwirkung zwischen zwei Körpern einfach berechnen lässt, zählt das Verhalten mehrerer sich anziehender Körper zu den schwierigen Problemen der Physik. Doch Efimov prophezeite, dass sich drei Teilchen unter Ausnutzung der quantenmechanischen Eigenschaften zu einem Objekt vereinen können, selbst wenn sie paarweise zu keiner Verbindung imstande sind.
Noch erstaunlicher: Wird die Entfernung zwischen den Teilchen jeweils um einen bestimmten Faktor vergrößert, ergeben sich unendlich viele solcher Efimov-
Die in diesem Jahr erstmals verliehene Auszeichnung ist nach dem im Vorjahr verstorbenen russischen Physiker und Mathematiker Ludvig Faddeev, einer der herausragenden Figuren in der modernen mathematischen Physik, benannt. Vergeben wird die Medaille von der Few-
U. Innsbruck / DE