06.02.2023

Tief ins Hirn blicken

Magdeburg erweitert Möglichkeiten der neuronalen Bildgebung mit modernster Magnetresonanztomografie-Technik.

An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entsteht eine europaweit bisher einmalige Forschungs­infrastruktur für bildgebende Technologien. Soeben hat die Deutsche Forschungs­gemeinschaft DFG knapp eine Million Euro für den Aufbau einer „Core Facility“ bewilligt, einer Kooperations­plattform, die künftig allen Wissenschaftlern der Universität sowie der außer­universitären Einrichtungen wie dem Leibniz-Institut für Neurobiologie LIN, dem Deutschen Zentrum für Neuro­degenerative Erkrankungen DZNE und dem Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit DZPG sowie dem medizin­technischen Forschungs­campus Stimulate für Forschungs­zwecke zur Verfügung stehen wird.

 

Abb.: Ankunft des großen Magneten als Kernelement für den Sieben-Tesla-MRT...
Abb.: Ankunft des großen Magneten als Kernelement für den Sieben-Tesla-MRT Connectome auf dem Unicampus im November 2022 (Bild: A. Friese, U. Magdeburg)

Mit der Magdeburger UHF-MR Core Facility (Ultra-High-Field-Magnetresonanz) werde künftig Sieben-Tesla–MRT-Technologie und Methodik zur Verfügung stehen, die in Europa einzigartig sei, so Oliver Speck, Leiter der MRT Core Facility und Sprecher des Center for Advanced Medical Engineering CAME. Bereits 2004 wurde der europaweit erste Sieben-Tesla-MRT in Magdeburg installiert.

„Mit dem Einbau des kürzlich eingetroffenen europaweit leistungs­stärksten Sieben-Tesla-MRT auf dem Unicampus ist Magdeburg zurzeit europaweit stärkster Standort für bildgestützte Hirnforschung.“ Weltweit gebe es ein weiteres Gerät nur an der University of California, Berkeley, in den USA. „Künftig wird es uns möglich sein, Mikrostrukturen wie Nerven­fasern im Gehirn zu erfassen und Nerven­verbindungen durch das Verfolgen von Molekül­bewegungen zu definieren“, so der Physiker und MRT-Experte Speck weiter.

„Spitzenforschung ist in diesem Bereich ohne hochmoderne Technik nicht mehr denkbar“, so der Rektor der Universität Magdeburg, Jens Strackeljan. „Aber moderne Technologien brauchen hoch­spezialisiertes Fachwissen und sind teuer, vor allem hinsichtlich immer kürzer werdender Innovations­zyklen.“ Die Bildgebung in den Neuro­wissenschaften sei bereits seit über 15 Jahren eine Stärke und ein Allein­stellungs­merkmal der Universität Magdeburg, zusammen mit ihren außer­universitären Partnern, ergänzt Strackeljan. „Mit der Etablierung einer Core Facility sind wir abermals weit vorn in der Bild­gebungs­forschung und bieten unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Basis für eine erfolgreiche Spitzen­forschung.“

U. Magdeburg / DE

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