Top-Chancen für Physiker
Aktuelles vom Arbeitsmarkt im Physik Journal: Die Arbeitslosenquote für Physikerinnen und Physiker liegt bei etwa zwei Prozent.
Aktuelles vom Arbeitsmarkt im Physik Journal: Die Arbeitslosenquote für Physikerinnen und Physiker liegt bei etwa zwei Prozent.
Bad Honnef – Physikerinnen und Physiker haben zurzeit sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote in dieser Berufsgruppe liegt bei etwa zwei Prozent. Dies meldet das Physik Journal, Mitgliederzeitschrift der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG), in seiner Dezember-Ausgabe.
„Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Physikerinnen und Physiker ist in den letzten drei Jahren stark zurückgegangen“, sagt Dr. Udo Weigelt, der im DPG-Vorstand für Berufsfragen zuständig ist. „Aufgrund der günstigen Konjunktur war es besonders für junge Leute vergleichsweise einfach, eine Anstellung zu finden. Vom positiven Wirtschaftstrend profitierten aber auch ältere Fachkräfte mit Berufserfahrung.“
Bei der Erstellung der aktuellen Arbeitslosenstatistik berücksichtigte die DPG Daten, die von der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung gestellt wurden. Erhoben wurden diese Daten zum Teil von den Arbeitsagenturen und zum Teil von den Kommunen. Die Statistik erfasst sowohl Physiker mit Universitätsabschluss, als auch Physikingenieure mit Fachhochschul-Diplom. Fazit: Seit 2004 sind die Arbeitslosenzahlen von Jahr zur Jahr deutlich zurückgegangen. Referenzmonat ist dabei der jeweilige September. Zuletzt – von 2006 auf 2007 – sank die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen um rund 32 Prozent.
Abb.: Die Zahl arbeitsloser Physikerinnen und Physiker ist in den letzten drei Jahren stark zurückgegangen. (Quelle: Physik Journal/DPG)
Im Herbst 2007 gab es demnach bundesweit knapp 1.300 als arbeitslos gemeldete Physikerinnen und Physiker. „Angesichts von 60.000 bis 80.000 Akademikern mit physikalischer Ausbildung entspricht dies einer Arbeitslosenquote von ungefähr zwei Prozent“, meint Weigelt.
Stellenangebote
Mehr als drei Viertel der Stellenanzeigen für Physikerinnen und Physiker, die der Agentur für Arbeit im Jahr 2007 gemeldet wurden, stammten aus der Wirtschaft oder der öffentlichen Verwaltung. Die übrigen Jobangebote kamen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Fachleute mit physikalischer Expertise wurden für die unterschiedlichsten Aufgaben benötigt. „Wichtigste Stellenanbieter sind nach wie vor die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Industrie“, stellt Weigelt fest. „Im Jahr 2007 kamen über 25 Prozent der Angebote aus diesem Bereich. Hier sind die Schwerpunkte Elektro-, Mikro-, Laser- und Medizintechnik.“ Ausschau nach physikalischen Fachkräften hielt auch das produzierende Gewerbe. „Eine Spitzenstellung nehmen hierbei die Hersteller von Messapparaturen ein“, so Weigelt. „Außerdem wurden Physikerinnen und Physiker für die Produktion von Fahrzeugtechnik, elektronischen Komponenten und Haushaltsgeräten gesucht.“
Gegenüber den Vorjahren stieg zudem der Bedarf im Bereich der Personaldienstleistung und Zeitarbeit deutlich an. Während der Anteil solcher Stellenangebote im Jahr 2005 noch etwa fünf Prozent betrug, erhöhte sich dieser Wert auf aktuell rund 12,5 Prozent. Jobangebote gab es ferner aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, der Unternehmensberatung und der öffentlichen Verwaltung.
Ausblick
Positiv sieht Weigelt auch die weitere Entwicklung des Arbeitsmarkts: „Physikerinnen und Physiker haben auf absehbare Zeit weiterhin gute Chancen, einen interessanten Job zu finden. Denn die Industrie ist mehr denn je auf technische Innovationen angewiesen. Und dafür wird die Physik auch künftig entscheidende Grundlagen schaffen.“
Quelle: DPG
Weitere Infos:
- Originalveröffentlichung:
Udo Weigelt, Arbeitsmarkt für Physikerinnen und Physiker, Physik Journal, Dezember 2007, S. 31. (Link zum Artikel siehe oben rechts im Kasten) - Deutsche Physikalische Gesellschaft – DPG:
http://www.dpg-physik.de