27.05.2008

Treibhausgase bis 2050 halbieren?

Die sieben größten Industriestaaten und Russland (G8) wollen die Treibhausgase bis 2050 halbieren.

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Kobe (dpa) - Die sieben größten Industriestaaten und Russland (G8) wollen die Treibhausgase bis 2050 halbieren. Dieses langfristige Ziel solle beim G8-Gipfel der Staats- und Regierungschefs vereinbart werden, sagte der japanische Umweltminister Ichiro Kamoshita am Montag nach Abschluss dreitägiger Beratungen der G8-Umweltminister im japanischen Kobe. Das sei der «starke politische Wille». In einer zusammenfassenden Erklärung ist zudem erstmals von der Notwendigkeit eines mittelfristigen Ziels unter «Berücksichtigung der Erkenntnisse des Weltklimarats (IPCC)» die Rede. Konsens über eine konkrete Zahl gab es nicht. Da der IPCC aber zu einer Reduzierung der Abgase bis 2020 um 25 bis 40 Prozent rät, sehen Beobachter in der Erklärung ein Signal, dass der Kampf gegen Klimawandel an Fahrt gewinnen könnte.

Dies sei ein «kleiner Schritt in die richtige Richtung», sagte Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, in Kobe. Wie am Rande der Konferenz verlautete, hatte die amerikanische Seite bis zum Schluss versucht, die Abschlusserklärung stark abzuschwächen. Die USA tun sich schwer, mittel- und langfristige Ziele zu akzeptieren ohne eine Beteiligung von Ländern wie China und India. Machnig begrüßte, dass Japan als Gastgeber des G8-Treffens erstmals seine Position klargemacht habe und sich zum langfristigen Ziel wie auch zur Notwendigkeit eines mittelfristigen Ziels bekannt habe.

Zudem habe Japan klargestellt, dass sein Vorschlag einer CO2- Reduktionsbemessung nach Industriesektoren kein Ersatz für ein nationales Ziel sei. «Die japanische Position hat sich weiterentwickelt. Das ist ein kleiner Schritt nach vorne», sagte Machnig der dpa. Es gebe aber «noch viel zu tun», um wie geplant bis Dezember 2009 in Kopenhagen ein internationales Folgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Klimaschutzprotokoll vereinbaren zu können. «Wir können es uns nicht leisten, Zeit zu verlieren», sagte der deutsche Delegationsleiter zum Abschluss des Umweltministertreffens.

«Deswegen brauchen wir auch einen neuen Impuls für die internationalen Verhandlungen», der vom G8-Gipfel vom 7. bis 9. Juli in Toyako in der nordjapanischen Provinz Hokkaido ausgehen müsse. «Wir können Zeit gewinnen oder verlieren», sagte Machnig. Es müsse eine «Architektur» für internationale Übereinkünfte aufgebaut werden.

Zum Erreichen des langfristigen Ziels sei es vor allem wichtig, dass die Industrieländer den «Großteil» der Reduzierungen übernehmen, sagte Kamoshita. Sie sollten auf Grund ihrer «gemeinsamen, jedoch differenzierten Verantwortung» die Initiative ergreifen, nationale Emissionsziele setzen und «aktive Maßnahmen» umsetzen. Wichtig sei ferner, dass die Entwicklungsländer den Emissionszuwachs eindämmen. Zudem bestehe die Notwendigkeit zu einer verstärkten finanziellen Unterstützung der Entwicklungsländer und eines Technologietransfers.

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