Um die Wette in die Stratosphäre
Schülerteams realisieren für das Projekt SatTec eigene Missionen für Messungen in 30 Kilometer Höhe.
Der bundesweit ausgeschriebene Schülerwettbewerb StratoSAT ist eröffnet: Seit dem 24. November 2016 können Schülerteams ab 14 Jahren spannende Vorschläge zur Erforschung der Atmosphäre oder zur Fernerkundung der Erdoberfläche für ihre eigene „Mini-Satellitenmission“ bis zum 31. Januar 2017 bei der Ludwig-Maximilians-Universität München einreichen. Insgesamt werden aus den Bewerbungen zehn Teams für den Wettbewerb ausgewählt. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR in Oberpfaffenhofen informierten sich gestern rund 150 interessierte Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Vertreter aus Politik und Industrie über das Schul- und Jugendprojekt „SatTec“.
Abb.: Erfolgreiche Schülerteams werden ihre eigene wissenschaftliche Nutzlast an einem Stratosphärenballon in etwa 30 Kilometer Höhe aufsteigen lassen. (Bild: DLR)
„Die Schülerteams haben die Möglichkeit, ihre erste eigene Quasi-Satellitenmission auf die Beine zu stellen: Diese reicht von der Planung, Bau und Tests der selbstentwickelten wissenschaftlichen Nutzlast, dem Ballonstart und -flug bis hin zur Auswertung der Daten“, sagt Tobias Schüttler, SatTec-Projektleiter der LMU München. Zunächst müssen die Schüler ihr Exposé mit Experimentiervorschlag und Projektplanung einreichen. Im Laufe des Wettbewerbs konstruieren, bauen und erproben die Teams dann eine eigene wissenschaftliche Nutzlast – den „StratoSAT“ – die an einem Stratosphärenballon in etwa 30 Kilometer Höhe aufsteigen soll und dabei Daten zur Erforschung der Atmosphäre oder zur Fernerkundung der Erdoberfläche aufnimmt. Jedes Team erhält für seine Mission ein Stratosphärenballonset, das neben dem Ballon selbst einen GPS-GSM-Tracker zur Bergung der Sonde, Akkus, Batterien, eine Styroporbox zum Schutz der Sonde, einen Fallschirm für den sicheren Abstieg sowie einen Datenlogger zur Messung von atmosphärischen Daten wie Luftdruck und Temperatur beinhaltet.
„Mit dem Schülerwettbewerb StratoSAT wollen wir Schülerinnen und Schüler durch die Faszination der Raumfahrt für naturwissenschaftliche Themen begeistern. Gleichzeitig wird dadurch die Bedeutung der Satellitentechnologie in unserem Alltag deutlich“, sagt Alexandra Herzog vom DLR Raumfahrtmanagement. Im März 2017 werden die zehn ausgewählten Teams für den Wettbewerb bekannt gegeben. Nach erfolgreichem Abschluss der Ballonmission im Sommer 2017 erhalten die Teams die Möglichkeit, ihre Ergebnisse auf einem Abschluss-Symposium in München vor Fachpublikum vorzustellen. Dort erfolgt auch die Bekanntgabe des Siegerteams.
Im Auftrag des DLR Raumfahrtmanagements führt der Lehrstuhl für Physikdidaktik der Ludwig-Maximilians-Universität LMU München mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie das Schul- und Jugendprojekt „SatTec“, ein Themenjahr zur Satellitentechnologie, durch. Dabei werden Unterrichtsmaterialien zur Satellitentechnologie entwickelt, erprobt und optimiert. Im Rahmen dieses Projektes findet auch der Schülerwettbewerb StratoSAT statt. Um die Lehrkräfte bei der Konzeption und Vorbereitung des Unterrichtthemas „Satellitentechnologie“ zu unterstützen, werden während des Themenjahres bundesweit Lehrerfortbildungen zu entsprechenden Raumfahrtinhalten angeboten. Das gesamte Projekt wird vom Lehrstuhl für Physikdidaktik der LMU nach fachdidaktischen Gesichtspunkten evaluiert.
DLR / JOL