26.09.2007

Umweltpreis 2007

Der mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Deutsche Umweltpreis würdigt in diesem Jahr vier besonders engagierte Klimaschützer.

Osnabrück (dpa) - Der mit insgesamt 500.000 Euro dotierte Deutsche Umweltpreis würdigt in diesem Jahr besonders engagierte Klimaschützer. Zu den Preisträgern gehöre der Direktor des Potsdam- Instituts für Klimafolgenforschung, Prof. Hans Joachim Schellnhuber, teilte die Bundesstiftung Umwelt (DBU) am Mittwoch in Osnabrück mit. Zudem werde die frühere Oberbürgermeisterin von Heidelberg, Beate Weber, geehrt. Den dritten Preis teilen sich der Gründer des hessischen Klimaanlagen-Herstellers Konvekta, Carl H. Schmitt, und dessen langjähriger Entwicklungsleiter Prof. Jürgen Köhler. Die Auszeichnung ist der höchstdotierte Umweltpreis Europas. Die drei Preise sind jeweils mit 166.000 Euro verbunden.

Bundespräsident Horst Köhler wird die Auszeichnungen am 28. Oktober in Aachen überreichen. DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde würdigte Schellnhuber als «einen der herausragendsten und kreativsten Denker, den die deutsche Umweltforschung hat». Mit unendlicher Energie und Ausdauer habe der 57-Jährige als einer der Ersten nachhaltige Lösungen des Klimaproblems gefordert. Zudem habe Schellnhuber mit seinem Institut die «internationale politische Diskussion zur Lösung des Klimaproblems entscheidend geprägt». Er sei ein «äußerst einflussreicher wissenschaftlicher Berater in der Klimapolitik».

Abb.: Der Deutsche Umweltpreis 2007 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geht an: Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber (links o.), Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, Beate Weber (rechts o.), ehemalige Oberbürgermeisterin von Heidelberg, sowie gemeinsam an die Konvekta-Macher Carl H. Schmitt (links u.), Firmengründer, und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler (rechts u.), langjähriger Entwicklungsleiter bei Konvekta, der heute Direktor des Instituts für Thermodynamik an der TU Braunschweig ist. (Quelle: DBU)

Die frühere Oberbürgermeisterin Beate Weber (SPD) sei während ihrer 16-jährigen Amtszeit die «treibende Kraft in Sachen Klima- und Umweltschutz» gewesen. Bereits im Jahr 1991 habe die Stadt Heidelberg Bürger und Stadtplaner motiviert, den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid zu senken. Innerhalb weniger Jahre sei der Ausstoß für städtische Liegenschaften von 39 000 Tonnen auf 25 400 Tonnen pro Jahr zurückgegangen. Während der Amtszeit der heute 63 Jahre alten Politikerin habe Heidelberg «Maßstäbe im kommunalen Umweltschutz» gesetzt.

Die DBU würdigte auch die Verdienste von Köhler (53) und Schmitt (76) für den Klimaschutz. Die beiden Preisträger hätten mit der im hessischen Schwalmstadt ansässigen mittelständischen Firma Konvekta einen wesentlichen Beitrag geleistet, Kohlendioxid als Kältemittel für Fahrzeug-Klimaanlagen marktreif zu machen. Noch heute entwichen aus undichten Klimaanlagen Kältemittel, die einen sehr starken Treibhauseffekt haben. Durch den Einsatz alternativer Kältemittel könnte der Kohlendioxid-Ausstoß von rund 2,5 Millionen sparsamen Kleinwagen kompensiert werden, erklärte die DBU. Der frühere Konvekta-Entwicklungsleiter Schmitt ist heute Direktor des Instituts für Thermodynamik der Technischen Universität Braunschweig.

Stichwort: Deutscher Umweltpreis
Der Deutsche Umweltpreis ist mit 500.000 Euro die höchstdotierte Umweltauszeichnung Europas. Seit 1993 wird der Preis jährlich von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verliehen. Prämiert werden Leistungen, die entscheidend und vorbildhaft zum Schutz und Erhalt der Umwelt beigetragen haben oder noch zu einer deutlichen Verminderung der Umweltbelastung führen werden.

Die Bundesregierung legte vor 16 Jahren den Grundstein für die Arbeit der in Osnabrück ansässigen DBU. Für die Gründung der Umweltstiftung wurde der Ertrag aus dem Verkauf der Salzgitter AG von weit mehr als einer Milliarde Euro verwendet. Seit 1991 unterstützte die DBU nach eigenen Angaben mehr als 6600 Umweltschutz-Projekte mit rund 1,2 Milliarden Euro.

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