Völkerrechtliches Übereinkommen über Bau und Betrieb des European XFEL
Regierungsvertreter aus dreizehn XFEL-Partnerländern paraphierten das völkerrechtliche Abkommen über den Bau und Betrieb des Europäischen Freie-Elektronen-Röntgenlasers.
Völkerrechtliches Übereinkommen über Bau und Betrieb des XFEL
Regierungsvertreter aus dreizehn XFEL-Partnerländern paraphierten das völkerrechtliche Abkommen über den Bau und Betrieb des Europäischen Freie-Elektronen-Röntgenlasers.
Ein zentrales Forschungsprojekt in Europa ist einen weiteren Schritt vorangekommen: Die Verhandlungen über das völkerrechtliche Übereinkommen über Bau und Betrieb des Europäischen Freie-Elektronen-Röntgenlasers "European XFEL" sind am Mittwoch in Berlin erfolgreich zu Ende gegangen. Regierungsvertreter aus dreizehn XFEL-Partnerländern paraphierten den multilateralen Vertrag, der in sechs Sprachen geschlossen werden soll (Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Russisch und Spanisch).
Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), betonte die nationale und internationale Bedeutung: "Der XFEL ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte der Grundlagenforschung in Europa. Wir freuen uns, gemeinsam mit so vielen und wichtigen internationalen Partnern den XFEL in Hamburg und Schleswig-Holstein zu bauen. Dieses Projekt ist ein Highlight für die Attraktivität von Deutschland als Standort der Spitzenforschung."
Der European XFEL entsteht zurzeit in Hamburg und Schleswig-Holstein und wird ab 2014 völlig neue Forschungsfelder eröffnen. Die Anlage wird Röntgen-Laserblitze von bislang unerreichter Brillanz, Intensität und Zeitauflösung erzeugen und damit neuartige Experimente ermöglichen, bei denen sich extrem kleine Strukturen, ultraschnelle Vorgänge und außergewöhnliche Materiezustände untersuchen lassen.
Die Konferenz, die in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt organisiert wurde, markiert den Abschluss von mehrjährigen Verhandlungen. Ausgangspunkt war ein Vorschlag des BMBF aus dem Jahr 2003, den XFEL als internationales Projekt zu verwirklichen. Der Röntgenlaser war zuvor vom Wissenschaftsrat empfohlen worden. "Vertragsverhandlungen sind nie leicht, und noch schwieriger sind Verhandlungen zwischen so zahlreichen Partnern. Ich danke allen Beteiligten im Inland wie im Ausland, in Wissenschaft wie in Verwaltung, dass wir gemeinsam dieses wichtige Etappenziel erreicht haben", sagte Staatssekretär Meyer-Krahmer. "Mit dem Abschluss der Konferenz ist jetzt auch der Weg frei für die Gründung der Bau- und Betriebsgesellschaft European XFEL GmbH, die künftig eigenständig arbeiten kann."
Der Bau des Europäischen Röntgenlasers wurde vom Wissenschaftsrat empfohlen und in Europas Forschungsfahrplan für Großgeräte ("ESFRI-roadmap") aufgenommen. Die Unterzeichnung der XFEL-Verträge durch die Minister ist für Anfang Dezember geplant. Die Tiefbauarbeiten für den XFEL sind bereits seit Januar in vollem Gange und verlaufen planmäßig. 13 Partnerstaaten (Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Polen, Russland, Schweden, Schweiz, die Slowakische Republik, Spanien und Ungarn) bauen die Röntgenlaseranlage gemeinsam. Die Tür ist weiterhin offen für weitere interessierte Staaten, insbesondere plant China die Teilnahme. An den Kosten für Errichtung und Inbetriebnahme von rund einer Milliarde Euro trägt Deutschland etwas mehr als die Hälfte. Wichtigster internationaler Partner mit einer Beteiligung von 250 Millionen Euro an den Errichtungskosten ist Russland.
BMBF
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KP