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Eine Kolonne von Putzrobotern, moderne Kunst oder doch etwas ganz anderes?
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Eine Kolonne von Putzrobotern, moderne Kunst oder doch etwas ganz anderes?
Abb.: Einige der 1280 Photomultiplikatoren des MiniBoone Experiments. (Bild: Fermilab)
Auflösung des Bilderrätsels:
Zu sehen ist ein Ausschnitt der 1280 Photomultiplikatoren des Experiments MiniBooNE, der Vorstufe des "Booster Neutrino Experiments" am Fermilab (USA). Ziel des Experiments ist es, genauere Kenntnisse über die Natur der Neutrinos zu gewinnen.
Da Neutrinos sehr schwach wechselwirken, können sie nur indirekt nachgewiesen werden. Die Photomultiplikatoren von MiniBooNE sind innerhalb eines Tanks eingebaut, der mit Mineralöl gefüllt ist und fangen Licht ein, das durch die Interaktion von Neutrinos mit der Flüssigkeit im Tank entsteht. Das eingefangene Licht lässt wiederum Rückschlüsse auf die Natur des detektierten Neutrinos zu. So wechselt das Neutrino auf seinem Flug zwischen verschiedenen Zuständen hin und her, den sogenannten Neutrinooszillationen.
Überraschende Resultate des Experiments wurden von der Kollaboration im Juni diesen Jahres gemeldet. MiniBooNE fand qualtitativ unterschiedliches Verhalten von Neutrinooszillationen und den Oszillationen seines Antiteilchens, möglicherweise ein Hinweis auf die Verletzung der Symmetrie zwischen Neutrinos und Antineutrinos.
Seitdem hat sich unter Theoretikern eine lebhafte Diskussion über die richtige Interpretation dieser Daten entwickelt. Letztlich ist jedoch die statistische Sicherheit der MiniBooNE Resultate noch nicht gut genug, um fundierte Schlüsse aus ihnen zu ziehen. MiniBooNE wird deshalb für voraussichtlich weitere 18 Monate Daten sammeln. Erst dann zeigt sich, ob die Beobachtungen mit den Erwartungen des Standardmodells der Teilchenphysik übereinstimmen.
MIT/ Fermilab / Babette Döbrich
Weitere Infos:
- Homepage des Booster Neutrino Experiments
- Pressemitteilung des MIT zu MiniBooNE vom 12.8.2010
- Homepage des Fermilab