21.12.2006

Weitere Ursachen für Ozonloch

Jülicher Forscher haben weitere Ursachen für die Entstehung des Ozonlochs über der Antarktis entdeckt.

Jülich (dpa) - Jülicher Forscher haben weitere Ursachen für die Entstehung des Ozonlochs über der Antarktis entdeckt, das sich dort regelmäßig im Winter bildet. Im Polarwirbel werde der Austausch zwischen der ozonreichen Umgebungsluft und der ozonarmen Schicht im Inneren des Wirbels durch eine «doppelte Transportbarriere» verhindert, erklärte das Forschungszentrum Jülich am Mittwoch. Der Polarwirbel drehe sich in den Wintermonaten in 20 Kilometern Höhe. In diesen sehr kalten Luftmassen werde in einem breiten Bereich in jedem Winter das gesamte Ozon zerstört. Es habe sich gezeigt, dass in dem Wirbel immer neue Kälterekorde gebrochen werden.

Zwar sei eindeutig die vom Menschen verursachte Belastung der Stratosphäre - der zweiten Schicht der Erdatmosphäre - mit Chlorverbindungen als eine Ursache für das Ozonloch erkannt. Was aber in der antarktischen Stratosphäre im Herbst unmittelbar vor Ausbildung des Ozonlochs passiere, sei praktisch noch unerforscht. Die Zukunft des Ozonlochs könne aber nicht mit Klimamodellen vorhergesagt werden, wenn Prozesse, wie die Bildung des Ozonlochs über der Antarktis, nicht richtig verstanden würden.

Nun stehen laut Forschungszentrum erstmals die Daten eines japanischen Satellitenexperiments zur Verfügung, mit dem die Frühphase des sich bildenden Ozonlochs untersucht wurde. Es habe sich nun gezeigt, dass die Luft im Inneren des Polarwirbels stark von der umgebenden Luft abgeschirmt sei. Am Rand des Wirbels und in Inneren gebe es gleich zwei Barrieren, die den Austausch zwischen ozonarmen und ozonreichen Luftmassen verhinderten. Der Polarwirbel werde immer kälter und stabiler, es bildeten sich als Folge Eiswolken, an denen dann der bekannte Ozonabbau stattfinde.

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