24.07.2008

Windenergie-Boom ab 2009?

Vor dem Hintergrund weiter steigender Energiepreise erwartet die deutsche Windenergiebranche in den kommenden beiden Jahren einen kräftigen Auftrieb.

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Berlin (dpa) - Vor dem Hintergrund weiter steigender Energiepreise erwartet die deutsche Windenergiebranche in den kommenden beiden Jahren einen kräftigen Auftrieb. Von 2009 an sei nicht nur mit der beginnenden Windstromproduktion auf hoher See (offshore) zu rechnen, sagte der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE), Hermann Albers, am Mittwoch in Berlin. Dann werde auch der Ersatz kleiner Türme durch leistungsfähigere Windanlagen (Repowering) immer stärker zum Zuge kommen. Damit sei der von den Kritikern lange Zeit bezweifelte Durchbruch für die Windenergie geschafft, sagte Albers. Erneut bestätige sich auch die deutsche Spitzenposition im globalen Windenergie-Markt.

Die Stromerzeugung solle bis etwa 2020 im Schnitt um mindestens 3500 Megawatt (MW) pro Jahr auf etwa 55 000 MW installierte Leistung erhöht werden. «Wir werden dann 2020 das Ziel von 25 Prozent Windenergieanteil am Stromverbrauch erreichen», sagte Albers. Damit und mit der Modernisierung von Kohlekraftwerken soll nach dem Willen der SPD bei ausreichendem Energiesparen der Atomausstieg bis Anfang der 2020er Jahre möglich werden. Der BWE und der Maschinen- und Anlagenbau-Verband VDMA gehen dabei davon aus, dass die von den Stromverbrauchern zur Subventionierung aufzubringende Vergütung wie von der Politik geplant von 2015 an für Neuanlagen entfällt.

Derzeit sind in Deutschland etwa 19 870 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von erst 23 044 MW installiert. Dabei rangiert Niedersachsen mit knapp 5800 MW-Leistung weit vor den übrigen Ländern. Nach Brandenburg mit 3 528 MW folgt auf Platz drei Sachsen- Anhalt mit 2 964 MW. Dieses Land weist mit knapp 42 Prozent den höchsten Windenergie-Anteil an seinem im Land verbrauchten Strom auf. Die kürzlich gesetzlich erhöhten Vergütungen für erneuerbare Energien wurden von Albers begrüßt. Das und neue Flächenausweisungen in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern «bringen neuen Schwung für die Windenergie an Land.»

Nach Angaben des Geschäftsführers der VDMA Power Systems, Thorsten Herdan, müssen für den Durchstart der Windenergie allerdings noch einige Kapazitätsengpässe überwunden werden. Neben den aktuell hohen Rohstoffpreisen für Stahl und Kupfer gebe es weitere bremsende Faktoren: So müssten erst einmal die Schmieden und Gießereien gewonnen werden, ihre Kapazitäten weiter auszubauen. Dies sei nicht leicht, betonte Herdan.

Eine «Spitzenstellung» der deutschen Windanlagen-Bauer bestätigte das von beiden Verbänden bestellte Deutsche Windenergie-Institut. «Die deutsche Wertschöpfung an allen weltweit produzierten Anlagen und Komponenten betrug in 2007 gut 6 Milliarden Euro», berichtet das Institut. Das seien 21 Prozent mehr als 2006 gewesen. Die Exportquote stieg von 74 Prozent in 2006 auf über 83 Prozent in 2007. Herdan fügte hinzu, in den Wachstumsmärkten USA und China würden weitere Fertigungungsstätten deutscher Unternehmen gebaut. «Für 2008 werden allein in den USA 8000 und in China 5000 Megawatt an neu installierter Leistung erwartet.»

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