16.05.2007

Windenergie- und Solarbranche zuversichtlich

Die Unternehmen der Windenergie- und Solarbranche blicken nach einem starken Auftaktquartal mit Zuversicht auf das laufende Jahr.

Windenergie- und Solarbranche zuversichtlich

Thalheim/Rostock (dpa) - Die Unternehmen der Windenergie- und Solarbranche blicken nach einem starken Auftaktquartal mit Zuversicht auf das laufende Jahr. An Bedeutung gewinnt dabei das Auslandsgeschäft, vor allem der Export von Solar- und Windkraftanlagen nach Südeuropa und Nordamerika zieht an. «Die Internationalisierung nimmt rasch zu», sagte der Vorstandschef von Q-Cells, Anton Milner, am Dienstag in Thalheim. Der Solarzellen-Hersteller hob wie Aleo Solar seine Prognose für das Gesamtjahr an.

Auf Grund einer besseren Versorgung mit dem Ausgangsstoff Silizium wird mit einem höheren Produktionsvolumen gerechnet, was sich in einer Aufstockung der Umsatzprognose für dieses Jahr um 45 Millionen auf 750 Millionen Euro niederschlägt, wie Milner sagte. Beim Überschuss rechnet Q-Cells nun mit mindestens 120 Millionen Euro. Für das kommende Jahr erwartet Milner einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro und für das Jahr 2009 ein Umsatzplus von 40 Prozent. Bereits im ersten Quartal verdoppelte Q-Cells den Gewinn auf 33,7 Millionen Euro, während der Umsatz von 114,7 auf 163,5 Millionen Euro zulegte. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) kletterte von 26,5 Millionen Euro auf 36,2 Millionen Euro.

Q-Cells sicherte sich kürzlich die Versorgung mit weiterem Silizium und legte damit den Grundstein für ein schnelleres Wachstum. Der Rohstoff gilt auf Grund des Solarbooms als knapp, was zu Engpässen bei einigen Solarfirmen geführt hat. So dämpften beim Erfurter Wettbewerber Ersol geringere Rohstoff-Lieferungen das Wachstum. Beim Umsatz verzeichnete der Solarzellenproduzent nur ein Wachstum von 1,5 Prozent auf 26,11 Millionen Euro und beim EBIT von 3,36 Millionen auf 4,31 Millionen Euro. Eine Ersol-Sprecherin begründete dies auch mit der Verschiebung eines Auftrags aus Spanien. Der Überschuss sackte wegen einer höheren Steuerbelastung von 2,06 Millionen auf 1,48 Millionen Euro ab.

Besser lief es für die Aleo Solar AG, die nach einem Gewinnsprung die Prognose anhob. Für das laufende Jahr stellt das Unternehmen aus Prenzlau nun einen Umsatz von mindestens 170 Millionen Euro in Aussicht, wobei vor allem das Auslandsgeschäft anziehen soll.

Einen kräftigen Zuwachs verbuchte auch der Windkraftanlagenbauer Nordex, dessen EBIT um 52 Prozent auf 5,6 Millionen Euro stieg. Der Überschuss kletterte von 2,6 auf 4,7 Millionen Euro, während der Umsatz um 21 Prozent auf 151 Millionen Euro zulegte. Den Zuwachs begründete Sprecher Ralf Peters mit neuen Projekten, bei denen eine höhere Marge erzielt werde. Er bekräftigte die Erwartung für das laufende Geschäftsjahr. Demnach soll der Umsatz auf 750 Millionen Euro und das EBIT auf 50 Millionen Euro steigen. 2008 will die Gesellschaft eine Milliarde Euro umsetzten.

Der in einem Übernahmekampf steckende Konkurrent REpower könnte hingegen wegen Engpässen bei Zulieferern im ersten Quartal Aufträge nicht vollständig erledigen. Bis Ende März seien 32 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 61 Megawatt installiert worden - ein Rückgang von 46,5 Prozent. Das EBIT verringerte sich daher von 1,6 Millionen auf 300.000 Euro, während der Umsatz leicht auf 97,7 Millionen Euro stieg.

An REpower haben zwei Konzerne Interesse: Der französische Atomkraftwerk-Riese Areva und der indische Windturbinen-Hersteller Suzlon. Bis zum 25. Mai können die Aktionäre die Angebote von Areva (140 Euro) und Suzlon (150 Euro) noch annehmen. Der Aktienkurs bewegte sich am Dienstagmittag um 161 Euro.

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