08.02.2017

Wundheilung mit Plasma

Neues koreanisches Zentrum für Plasmamedizin mit deutscher Beteiligung feierlich eröffnet.

In Anwesenheit hochrangiger internationaler Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wurde mit dem „Applied Plasma Medicine Center“ (APMC) am 6. Februar 2017 ein Exzellenz­forschungs­zentrum zur angewandten Plasma­medizin in Korea eröffnet. Mit dem Leibniz-Institut für Plasma­forschung und Technologie e. V. (INP) ist erstmalig eine Leibniz-Einrichtung Partner in einer koreanischen Exzellenz­initiative zur anwendungs­orientierten Forschung. Gemeinsam mit dem Plasma Bioscience Research Center (PBRC) der Kwangwoon Universität in Seoul wird damit ein Meilenstein der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet gelegt.

Abb.: Feierliche Eröffnung des APMC in Korea unter anderen mit Prof. Chun, Direktor der Kwangwoon Universität Seoul, Prof. Choi, Direktor des PBRC Seoul und Prof. Weltmann, Direktor des INP Greifswald (Bild: INP)

Nach einer Begrüßungsrede von Universitäts-Direktor Jang H. Chun von der Kwangwoon Universität Seoul und verschiedenen Gastreden, unter anderem des deutschen Botschafters in Korea, Stephan Auer, fand ein zweitägiges wissenschaftliches Kolloquium mit Fach­vorträgen zum Thema Plasma­medizin statt. Anlässlich der Eröffnung bezeichnet Klaus-Dieter Weltmann, Direktor des INP Greifswald, das gemeinsame Forschungs­zentrum als einen „Mehrwert für die internationale Plasma-Community“, welches einen bedeutenden Anteil zur Verstetigung der Plasma­medizin auf internationaler Ebene leiste.

Mit der Eröffnung des AMPC und der Zusammenarbeit mit dem starken Partner in Korea baut das INP seine 2005 begonnene Vorreiter­rolle als inter­disziplinäres Forschungs­institut auf dem Gebiet der Plasm­amedizin weiter aus. Ein wichtiges Ziel ist es, internationale Standards für die Entwicklung von Medizin­produkten speziell für den Bereich der Plasma­medizin aufzubauen. „In Deutschland ist Plasma­medizin bereits in der Klinik angekommen. Der nächste Schritt ist, dies auch auf einem anderen Kontinent zu schaffen“, erklärt Klaus-Dieter Weltmann. Daher stehen unter anderem multi­zentrische klinische Studien im Mittelpunkt des gemeinsamen Vorhabens. Unterstützt wird dies durch einen intensiven Austausch wissenschaftlicher Experten in gemeinsamen Laboren in Deutschland und Korea.

Besondere Chancen sieht Kai Masur, Leiter der Forschungs­gruppe Plasma-Wundheilung (ZIK plasmatis) am INP Greifswald, darin, „die angewandte klinische Forschung im Bereich der Plasma­medizin voran zu treiben“. Geplant sind multizentrische klinische Studie mit dem Ziel, den in Europa zugelassenen kINPen® MED auch in koreanischen Kliniken zuzulassen. Vergleichende Studien in Europa und Asien ermöglichen, weitere Parameter wie unterschiedliche Hauttypen oder Ernährungs­gewohnheiten in die Studie mit einfließen zu lassen. Gleichzeitig soll im Zuge des Exzellenz­forschungs­projekts ein weiteres Produkt der koreanischen Projektpartner entwickelt und am koreanischen Markt zugelassen werden.

Damit wäre es möglich, die Ergebnisse der unterschiedlichen klinischen Studien in Europa und Asien direkt miteinander zu vergleichen. Der inter­kontinentale Transfer in die Industrie und die Standardisierung und Normierung dieser neuartigen therapeutischen Geräte und Verfahren auf inter­nationaler Ebene gehören damit zum Ziel der internationalen Zusammenarbeit. Zu diesem Zweck sind weitere deutsche und koreanische Kooperations­partner in das Forschungs­projekt mit eingebunden – darunter auch die neoplas tools GmbH, eine Ausgründung des INP Greifswald. Neben der technologischen Unterstützung wird sie ihr Knowhow im Bereich der Plasma­geräte­entwicklung und Zulassungs­verfahren mit einbringen.

INP Greifswald / DE

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