Zentrum für kleinste Magnetfelder
Die PTB öffnet ihre biomedizinischen Messeinrichtungen für externe Nutzer.
Diesen Monat wurde das neue Gerätezentrum „Metrologie für ultra-niedrige Magnetfelder“ auf dem Gelände der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt PTB in Berlin-Charlottenburg eröffnet. Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, bietet die PTB damit externen Wissenschaftlern aus Universitäten, internationalen Metrologieinstituten und Unternehmen Zugang zu ihrem Know-how und ihrer weltweit einzigartigen Ausstattung mit Instrumenten zur Messung extrem kleiner Magnetfelder.
Abb.: Gegen Magnetfelder abgeschirmter Messplatz für Ultra-Niedrigfeld-Kernmagnetresonanz an der PTB in Berlin. (Bild: PTB)
Die PTB hat einen hervorragenden Ruf auf dem Gebiet der biomedizinischen Messtechnik. Neben mehreren magnetisch geschirmten Kabinen steht auf ihrem Gelände im Institut Berlin bereits seit 2004 der magnetisch bestgeschirmte Raum (BMSR-2). Mit einem Schirmfaktor von über 10.000.000, einem Restfeld von weniger als 500 pT und einem Gradienten von 1,2 pT/mm bietet er weltweit einzigartige Bedingungen für höchstauflösende Magnetfeldmessungen. Realisieren ließ sich dieser Raum nur über speziell hergestellte unmagnetische Aufbauten sowie die Auswahl und gründliche Charakterisierung geeigneter Materialien. Als Sensoren dienen von der PTB selbst entwickelte SQUID-Magnetometer, die in der Lage sind, Magnetfelder bis hinab zu wenigen Femtotesla zu erfassen. Sie gehören mit einem Rauschen bis hinab zu 150 aT/√Hz zu den empfindlichsten SQUID-Systemen weltweit.
In der PTB werden mit der entwickelten Messtechnik Themen rund um Biosignalaufnahme und -verarbeitung, Kernspinpräzession von hyperpolarisierten Edelgasen, Charakterisierung von magnetischen Nanopartikeln und Ultra-Niedrigfeld-Kernmagnetresonanz erforscht. Durch diese vielseitigen Aktivitäten konnten die PTB-Wissenschaftler umfangreiche Erfahrungen auf dem Gebiet der Metrologie für ultra-niedrige Magnetfelder erwerben.
Die weltweit einzigartigen Messeinrichtungen und Kompetenzen werden seit Jahren nicht nur für die metrologischen Aufgaben der PTB genutzt, sondern auch zunehmend von externen Wissenschaftlern aus Universitäten und Unternehmen nachgefragt. Das neue Gerätezentrum bietet eine neue Plattform, um interne und externe Nutzer optimal bei ihren Forschungsprojekten im Bereich der magnetischen Messtechnik zu unterstützen.
PTB / JOL