07.05.2013

Zuwachs bei FAIR

Großbritannien beteiligt sich am internationalen Teilchenbeschleuniger.

Vertreter des britischen Science and Technology Facilities Council (STFC) haben ein Abkommen unterzeichnet, mit dem Großbritannien assoziiertes Mitglied der Facility for Antiproton and Ion Research in Europe (FAIR) wird. Der Teilchenbeschleuniger entsteht derzeit in Darmstadt und soll ab 2018 seine Arbeit aufnehmen. Neben der Grundlagenforschung wollen Wissenschaftler dort neue medizinische Therapie- und Diagnoseverfahren, energieeffiziente Hochleistungscomputer und neue Materialien für die interplanetare Raumfahrt entwickeln.

Abb.: Großbritannien macht mit bei der Teilchenbeschleunigeranlage FAIR (v. l.): Dr. Janet Seed (STFC), Prof. Boris Sharkov (FAIR), Dr. Beatrix Vierkorn-Rudolph (BMBF, FAIR-Gesellschafterversammlung), Prof. John Womersley (STFC), Prof. Guenther Rosner (FAIR; Bild: G. Otto, FAIR)

„Der technologische Fortschritt, der aus der Beteiligung unserer Wissenschaftler an diesem höchst herausfordernden Projekt erwächst, wird einen deutlichen Gewinn für Großbritannien in Sachen ökonomischer und gesellschaftlicher Leistungsfähigkeit erbringen“, sagt John Womersley, Generaldirektor des STFC. „Der Status von Großbritannien als assoziiertem Partner von FAIR wird sicherstellen, dass wir eine führende Rolle in der Entwicklung dieses bahnbrechenden internationalen Projekts einnehmen und dass unsere Forscher Zugang zu den neuesten, hochentwickeltsten Forschungseinrichtungen haben.“

Für die internationale Teilchenbeschleunigeranlage werden auf einer zwanzig Hektar großen Fläche 35.000 Tonnen Stahl und 600.000 Kubikmeter Beton verbaut. Das Herz der modularisierten Startversion der Anlage wird ein Ringbeschleuniger (SIS100 Synchrotron) mit einem Umfang von 1,1 Kilometern sein. Dieses Synchrotron ist mit einem komplexen System aus Speicherringen und Experimentierstationen verbunden. Die neue Anlage entsteht neben dem GSI-Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, dessen bestehender Beschleuniger als Injektor für FAIR dient.

Boris Sharkov, wissenschaftlicher Direktor von FAIR, freut sich über den Beitritt Großbritanniens: „Der große Fortschritt beim Bau der Anlage, deren Beschleunigern und Experimenten während der vergangenen Jahre ist höchst erfreulich. Der Beitritt Großbritanniens verspricht ein weiteres Wachstum der Nutzergemeinschaft von FAIR.”

Zehn britische Institute tragen zu zwei der vier großen Experimente an FAIR bei: Nustar und Panda. Nustar (Kernstruktur, Astrophysik und Kernreaktionen) will im Detail herausfinden, wie die Elemente im Universum entstehen, die schwerer als Eisen sind. Dies könnte in Sternenexplosionen geschehen, den Supernovae, oder durch die Kollision von Neutronensternen. Panda (Anti-Protonen-Annihilation in Darmstadt) sucht nach schweren Gluebällen, die theoretischen Vorhersagen zufolge aus reiner Energie bestehen sowie nach anderen Arten exotischer hadronischer Materie.

FAIR / AH

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