30.07.2018

Zweimal Silber, einmal Bronze

Das deutsche Nationalteam schneidet bei der Internationalen PhysikOlympiade erfolgreich ab.

Bei der Internationalen PhysikOlympiade (IPhO) treffen sich jährlich die besten Nachwuchstalente, um ihr Können unter Beweis zu stellen und eine der begehrten olympischen Medaillen zu gewinnen. Bei der 49. Auflage, die vom 21. bis 29. Juli in Lissabon, Portugal, stattfand, gab es einen Teilnehmerrekord: 396 Schülerinnen und Schüler aus 86 Ländern stellten sich der Herausforderung. Das portugiesische Bildungsministerium organisierte gemeinsam mit der portugiesischen physikalischen Gesellschaft den Wettbewerb und machte die Delegationen neben dem akademischen Programm mit Land und Leuten vertraut.

Zum deutsche Nationalteam gehörten Jule Schrepfer (Goetheschule, Ilmenau), Wilhelm Holfeld (Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden) und Tim Pokart (Max-Steenbeck-Gymnasium, Cottbus) sowie Pascal Reeck und David Ventzke (beide Wilhelm-Ostwald- Gymnasium, Leipzig). Diese Fünf haben sich bei der vierstufigen PhysikOlympiade in Deutschland unter 930 Schülerinnen und Schülern ein Ticket für Lissabon gesichert und wurden anschließend auf den Wettbewerb vorbereitet. Die Betreuung des Teams übernahmen Stefan Petersen vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel, das für die Auswahl und das Training des Teams verantwortlich ist, sowie zwei ehemalige Teilnehmer: Bastian Hacker (MPQ Garching) und Philipp Schmitt (University of Copenhagen).

Tim Pokart, David Ventzke, Wilhelm Holfeld, Jule Schrepfer und Pascal Reeck (v....
Tim Pokart, David Ventzke, Wilhelm Holfeld, Jule Schrepfer und Pascal Reeck (v. l. n. r.) vertraten die deutschen Farben bei der 49. Inter­natio­nalen PhysikOlympiade in Lissabon (Quelle: S. Petersen, IPN).

Zentrales Element der IPhO waren eine theoretische und eine experimentelle Klausur. In jeweils fünf Stunden galt es, Aufgaben zu aktuellen Themen wie dem Nachweis von Gravitationswellen zu lösen und beispielsweise elektronische Schaltkreise auf Papier zu entwickeln. Allerdings waren die Experimente so umfangreich, dass keiner der Teilnehmenden alle Fragen erschöpfend bearbeiten konnte. Darüber hinaus gab es aber unter den Delegationsleitern während der vorbereitenden Diskussion keine Kritik an den Aufgabenstellungen.

Die deutschen Teammitglieder konnten in den Klausuren leider nicht alle die Leistung abrufen, die sie bei der PhysikOlympiade in Deutschland und in dem vorbereitenden Training gezeigt haben. Dennoch gab es gute Leistungen zu verzeichnen. So erreichten Pascal Reeck und David Ventzke eine Silbermedaille. Pascal, der bereits im letzten Jahr bei der IPhO am Start war, verpasste als bester Silbermedaillengewinner nur knapp eine Goldmedaille. Eine Bronzemedaille ging an Wilhelm Holfeld, während Tim Pokart und Jule Schrepfer eine Anerkennungsurkunde (Honourable Mention) erhielten, die vierte Preiskategorie nach den Medaillen.

Im inoffiziellen Länderranking nach Punkten erreichte das deutsche Team den 23. Platz. Die erfolgreichsten Olympioniken stammen wie auch in anderen Wettbewerben erneut aus Asien. Allerdings konnten einige Länder ihre Leistungen im Vergleich zum Vorjahr durch gezieltes Training deutlich steigern. Für das deutsche Team sollte dies Ansporn sein, sich künftig noch passender auf die Anforderungen der IPhO vorzubereiten.

Auch neben dem Wettbewerb war die IPhO in Portugal für Teilnehmer und Betreuer eine spannende Erfahrung. Den Ausrichtern gebührt großes Lob für die reibungslose Organisation des Wettbewerbs und das vielfältige Rahmenprogramm. 


Das deutsche Team dankt sehr herzlich allen Unterstützern des Wettbewerbs und freut sich bereits jetzt auf die 50. Internationale PhysikOlympiade, die in Tel Aviv, Israel, ausgerichtet wird.

Kerstin Sonnabend

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