Aus der Messung von 1,7 Milliarden Sternen durch die Gaia-Mission entstand eine beeindruckende Ansicht unserer Milchstraße, von der hier ein Ausschnitt gezeigt ist. (Bild: ESA / Gaia / DPAC, vgl. S. 24)
Ausgabe lesen
Aus der Messung von 1,7 Milliarden Sternen durch die Gaia-Mission entstand eine beeindruckende Ansicht unserer Milchstraße, von der hier ein Ausschnitt gezeigt ist. (Bild: ESA / Gaia / DPAC, vgl. S. 24)
Neue Untersuchungen belegen, dass die Verdunstung eine wichtigere Rolle für die Stabilität von Seifenfilmen spielen könnte als bisher angenommen.
Machine Learning liefert einen weiteren Hinweis auf einen möglichen Übergang in Wasser zwischen zwei unterschiedlichen Flüssigkeitsphasen.
Die Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation kartiert seit 2014 unsere Galaxis.
Die Gaia-Mission ist eine Erfolgsgeschichte und liefert einen umfangreicheren und genaueren Blick auf die Milchstraße als je zuvor. Die Beobachtungsdaten zeigen nicht nur faszinierende Einsichten in die Entwicklungsgeschichte unserer Galaxis, sondern sind für alle Bereiche der Astrophysik relevant.
Unser Sonnensystem befindet sich in der Milchstraße, einer Spiralgalaxie, die aus rund 200 Milliarden Sternen besteht. Sie hat einen Durchmesser von ungefähr 100 000 Lichtjahren, und ihr Zentrum ist etwa 26 000 Lichtjahre von uns entfernt. Weil wir uns inmitten der Milchstraße befinden, fällt es schwer, die räumliche Struktur unserer Galaxie zu erforschen – vor allem, weil es dazu nötig ist, die Entfernung von Sternen mit extrem präzisen Messinstrumenten zu bestimmen. Ein wichtiger Fortschritt ließ sich mit dem Astrometrie-Satelliten Hipparcos erzielen, der zwischen 1989 und 1993 mehr als 100 000 Sterne der Milchstraße mit hoher Genauigkeit vermessen hat und dadurch unser Wissen über die Sterne und die Dynamik der Milchstraße erweiterte.
Nach dem großen Erfolg von Hipparcos kam die Idee auf, einen Nachfolger zu bauen, der in der Lage sein sollte, zehntausendmal mehr Sterne mit einer bis zu 50-fach höheren Genauigkeit zu vermessen. Was die Zahl der Sterne angeht, hat Gaia [1] dieses Ziel mit dem neuesten und dritten Sternkatalog (Data Release 3) bereits übertroffen, der Daten für 1,8 Milliarden Sterne enthält [2, 3]. (...)
Gängige Reiseliteratur verschweigt meist die Orte der Wissenschaft, doch mittlerweile gibt es eine ganze Reihe speziell ausgerichteter Städte- bzw. Reiseführer, die es auf ganz unterschiedliche Weise erlauben, auch die physikalischen Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
In der Rubrik Streifzug erscheinen seit April 2018 die „fehlenden physikalischen Seiten“ für Stadtführer. In loser Folge (und mit einer längeren Pause bedingt durch die Corona-Pandemie) laden die Beiträge dazu ein, Episoden der Physikgeschichte vor Ort nachzuspüren.
Weltweit
The Physical Tourist
Eine Inspiration für die Rubrik „Streifzug“ ist die Artikelserie The Physical Tourist, die seit 1999 in der Zeitschrift „Physics in Perspective“ erscheint. Bislang stellte sie über dreißig physikhistorisch bedeutende Stätten vor, überwiegend in Europa, aber auch in den USA sowie in Australien. Der Sammelband enthält ein Dutzend dieser Beiträge und vermittelt einen guten Eindruck von ihrer Bandbreite. Neben einem lexikalisch kurzen Beitrag über Cambridge (The Whipple Museum and Cavendish Laboratory) finden sich eine systematische Erkundung der Orte der Physik in Berlin und eine allzu kleinteilige Faktensammlung zu Budapest („A Random Walk in Science and Culture“), der eine Fokussierung gut getan hätte.
Ein Manko ist sicher das konventionelle Layout. Zwar gibt es viele großformatige Schwarzweißabbildungen, aber Karten oder Lagepläne fehlen. Hilfreiche Hervorhebungen von konkreten Gebäuden und Ortsangaben im Text sind ebenso wenig vorhanden wie ein Gesamtregister, das Personen, Orte und Institutionen erschließt. Die Artikel sind zumeist interessant zu lesen, aber einen Stadtrundgang bieten sie nicht: Den gilt es selbst zu extrahieren, soweit es die konkreten Ortsangaben zulassen.(...)
Interview mit Michael Förtsch, dem Gründer und Geschäftsführer von Q.ANT
Im Jahr 2018 gründete der Physiker Michael Förtsch aus der Trumpf Unternehmensgruppe das Hightech-Startup Q.ANT, das neuartige Sensoren und photonische Computerchips entwickelt. Das Unternehmen nutzt Licht als Ressource für neue Quantentechnologien. Inzwischen beschäftigt Q.ANT an seinem Standort in Stuttgart fast 80 Mitarbeitende.
Wofür steht der Name Q.ANT?
Das ist ein Akronym und steht für „We are revolutionizing the Quality how Machines Analyse the environment, how people Notice information, and the way human Think.“
Sie wollen das Denken verändern?
Um die Vorteile eines Quantencomputers in Gänze auszunutzen, müssen wir Quantentechnologien möglichst gewinnbringend einsetzen. Würden wir heute etwas auf einem normalen Computer berechnen und morgen auf einem Quantencomputer, würden wir viel Potenzial verschenken.
Was machen Sie anders als andere Firmen?
Zusammen mit unseren Partnern und Kunden wollen wir das Verständnis erweitern, was die Quantentechnologien können und wie wir sie für Produkte gewinnbringend einsetzen. Das ist unsere Grundphilosophie.
An welchen Produkten arbeiten Sie?
Wir verfolgen vier Produktlinien. In der Partikelmetrologie geht es darum, Partikel zu detektieren, die 500 Nanometer bis einige hundert Mikrometer klein sind. Unsere Quantensensorik liefert deren Größe, Ausbreitungsrichtung, Geschwindigkeit und Form in nur einer Messung.
Gibt es dafür eine konkrete Anwendung?
Zusammen mit der Firma Festo entwickeln wir einen Sensor, um Formfaktoren von Algen in Echtzeit zu messen. Als erster Partikelsensor weltweit gibt er direkte Rückmeldung über die Vitalität der Algen in einem Bioreaktor. (...)
Kommerzielle ultrastabile Lasersysteme sind eine Schlüsseltechnologie für die Quantenrevolution 2.0.
Das DLR entwickelt Fähigkeiten und Konzepte, um Quantencomputer zu verbessern.
Die Pilotworkshops der DPG-Akademie stießen auf großes Interesse.