Der innere Aufbau der Erde ist noch keine hundert Jahre bekannt. Physikalische Gesetze haben den Einblick ermöglicht und liefern den Schlüssel zum Verständnis der Erddynamik.
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Der innere Aufbau der Erde ist noch keine hundert Jahre bekannt. Physikalische Gesetze haben den Einblick ermöglicht und liefern den Schlüssel zum Verständnis der Erddynamik.
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Bekannte physikalische Gesetze ermöglichen den Blick in das Erdinnere und liefern den Schlüssel zum Verständnis seiner komplizierten Dynamik.
Fortschritte in den geophysikalischen Methoden ermöglichen es heute, großräumige Temperaturvariationen im Erdinneren aufzulösen. Diese Beobachtungen liefern Hinweise auf große, den gesamten Erdmantel umfassende Konvektionswalzen. Durch diese gelangt heißes Material aus ozeanischen Rücken an die Erdoberfläche und taucht abgekühlt an den Subduktionszonen wieder in den Erdmantel ein. Im Computer lassen sich diese Prozesse, die für die Plattentektonik verantwortlich sind, heute simulieren.
Das Erdmagnetfeld spielt eine wichtige Rolle für das Leben auf der Erde. Es bietet einen Schutzschild gegen hochenergetische ionisierende Strahlung aus dem All und wird nicht nur vom Menschen mithilfe des Kompasses, sondern auch von Tieren zur Navigation genutzt. Heutzutage vermessen Satelliten das Erdmagnetfeld mit äußerster Genauigkeit. Doch woher kommt überhaupt dieses Magnetfeld? Mithilfe von Experimenten und numerischen Simulationen lassen sich manche Eigenschaften des Erdmagnetfelds mittlerweile gut reproduzieren und Theorien über die zugrundeliegenden Mechanismen im Erdinnern formulieren. Viele Fragen sind noch zu klären. Ist es bloßer Zufall, dass magnetische und geographische Pole näherungsweise zusammenfallen? Wird das Magnetfeld möglicherweise bald verschwinden?
So wie Geigenbauer die Geheimnisse einer Stradivari zu entschlüsseln versuchen, indem sie ihren Klang, ihre Eigenschwingungen analysieren, erlauben die Eigenschwingungen der Erde als Ganzes Rückschlüsse über das Erdinnere. Erdbeben übernehmen dabei die Rolle des Geigenbogens. Darüber hinaus regen Gezeitenkräfte und die Wechselwirkung mit der Atmosphäre und den Ozeanen die Erde auch zu Kreiselschwingungen an, die weitere Einblicke in das Erdinnere ermöglichen.
Zu: ''Was Einstein noch nicht sehen konnte'' von Ute Kraus, Hanns Ruder, Daniel Weiskopf und Corvin Zahn, Juli/August 2002, S. 77 Erwiderung von Ute Kraus
Physikzentrum Magnus-Haus Frühjahrstagungen