Die Energiebranche bietet für Physiker vielfältige Berufsperspektiven (vgl. S. 27, Foto: Siemens Power Generation)
Physik Journal 2 / 2008
Inhaltsverzeichnis
Aktuell
USA
Unerwartete Budgetkürzungen Wissenschaft im Wahlkampf Wieder mehr Studienanfänger
High-Tech
Im Brennpunkt
Aufbruch ins Volumenland
Mit bereits etablierten Techniken ließen sich erstmals dreidimensionale Metamaterialien für den optischen Spektralbereich herstellen.
Forum
Bildung - Beruf
Ständig unter Strom
Photovoltaik, Energiehandel oder Engineering gehören zu den vielfältigen Aufgaben, die die Energiebranche Physikern bietet.
Die Ankunft am Bahnhof Wolfen, eine halbe Stunde nördlich von Leipzig, ist ernüchternd: Bahnsteige und Unterführung sind zur Hälfte wegen Baufälligkeit gesperrt. Zu DDR-Zeiten hatte diese Region um Bitterfeld den zweifelhaften Ruf, die dreckigste Ecke Europas zu sein, in Wolfen erinnern daran die größtenteils leer stehenden Industriebauten des Filmkombinats Orwo und des Chemiekombinats.
Doch der erste Eindruck trügt: Nur wenige Taxi-Minuten vom Bahnhof entfernt hat im Ortsteil Thalheim die Zukunft begonnen. Dort produziert die Firma Q-Cells seit wenigen Jahren Solarzellen, und nach einem atemberaubenden Wachstum ist das im Jahr 1999 gegründete Unternehmen bereits der zweitgrößte Hersteller von Solarzellen weltweit. Neben Q-Cells haben sich im mitteldeutschen Solar Valley rund um Bitterfeld-Wolfen mehrere kleinere Solarfirmen angesiedelt. Die insgesamt 2700 Mitarbeiter sind wenig verglichen mit den 50 000, die zu DDR-Zeiten in der Region beschäftigt waren, doch die Firmen wachsen rasant.
Q-Cells beschäftigt heute rund 1700 Mitarbeiter, darunter auch viele Physikerinnen und Physiker. Bei bis zu 100 Neueinstellungen jeden Monat ist diese Zahl allerdings bereits Makulatur, wenn sie gedruckt erscheint. Als der Physiker Jörg Müller 2004 zu Q-Cells ging, war er einer von nur sechs Technologen, heute beschäftigen sich rund 150 Mitarbeiter mit der Technologie. Kürzlich erst wurde die Telefonanlage umgestellt von dreistelligen Nebenstellen auf fünf Stellen, und Müller korrigiert seine Visitenkarte handschriftlich, die neuen kommen erst noch.
Überblick
Ultrakalte Quantencocktails
In den letzten Jahrzehnten ist es zunehmend gelungen, bisher unzugänglich geglaubte Quantenphänomene direkt im Experiment zu erforschen und zu kontrollieren. In dieser Hinsicht bieten gerade ultrakalte Atomgase einzigartige Möglichkeiten mit zahlreichen Verfahren zur Manipulation und Analyse auf Quantenniveau. Die Physik der jüngst in den Fokus gerückten Mischungen aus ultrakalten bosonischen und fermionischen Atomen vereint diese Entwicklungen auf beispielhafte Weise.
Neue Dimensionen für Schwarze Löcher
Schwarze Löcher gehören zu den spektakulärsten Vorhersagen von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Für ihre Existenz spricht eine Vielzahl astronomischer Beobachtungen. Ansätze zu einer Theorie der Quantengravitation wie die Stringtheorie erfordern zusätzliche Raumdimensionen neben den üblichen drei. Doch welche Konsequenzen hätte dies für Schwarze Löcher? Rechnungen zeigen, dass wir dann auf eine Vielfalt von „Schwarzen Objekten“ stoßen könnten.
Physik im Alltag
Menschen
''Man muss dorthin gehen, wo es gerade am spannendsten ist''
Interview mit Martin Zwierlein